Nach vier Minuten wurde es zum ersten Mal gefährlich vor dem ukrainischen Tor, als Lewandowski völlig freistehend am Elfmeterpunkt zum Abschluss kam. Pyatov musste allerdings nicht eingreifen, denn der Pole, der bei dieser Europameisterschaft bisher noch kein Tor erzielt hat, legte den Ball deutlich am Tor vorbei. Pyatov musste in der ersten Halbzeit nur selten ins Spiel eingreifen, da seine Vorderleute die spielbestimmende Mannschaft war. Der Ukrainer wirkte aber sicher und konnte mit seiner ruhigen und introvertierten Spielart Ruhe in den Spielaufbau der Polen bringen. Doch kurz nach der Halbzeitpause musste der ukrainische Schlussmann den 0:1-Gegentreffer hinnehmen.
Seine Abwehrkette war gegen den dribbelnden Blaszykowski im Strafraum zu zögernd und so kam der Pole sieben Meter vor dem Tor zum Abschluss. Er schlenze den Ball ins Lattenkreuz an Pyatov vorbei direkt ins Tor. Pyatov konnte den Gegentreffer nicht verhindern, da der platzierte Schuss aus kürzster Distanz kam und so seine Reaktionszeit enorm eingeschränkt war. Seine Vorderleute versuchten den Rückstand noch auszugleichen und rannten an. Pyatov musste nicht mehr ins Spielgeschehen eingreifen. Der ukrainische Schlussmann zeigte erneut eine gute Leistung, die abermals nicht mit einem guten Ergebniss belohnt wurde.
In der 17. Spielminute wurde es zum erste Mal richtig brenzlig vor Lukasz Fabianski. Die hochstehende polnische Viererkette war mit einem langen Ball ausgespielt, sodass der ukrainische Flügelspieler Yarmolenko freien Weg auf das polnische Tor hatte. Fabianski verhielt sich richtig: Er ließ den Ukrainer in seinen Strafraum eindringen, verkürze dann geschickt die Distanz und kam kurz vor dem Abschluss zum Stehen. Somit waren die Möglichkeiten von Yarmolenko beschränkt und er schob den Ball meterweit am linken Torpfosten vorbei. Der polnische Keeper hatte in dieser Aktion gut und offensiv agiert. Da die Ukraine besser ins Spiel fand, musste Fabianski stets hellwach sein und konzentriert gegen die stark agierenden Ukrainer bleiben. Nach dem Führungstreffer für die Polen, rannte die Ukraine aufs Tor von Fabianski an.
Dieser musste aber nur selten entscheidend ins Spiel eingreifen, da die meisten Abschlüsse der Ukrainer nicht den direkten weg aufs Tor fanden. Ein Großteil der Torannäherungen wurde früh vom polnischen Defensivverbund gestört, der andere Teil ging am Tor vorbei oder Fabianski war zur Stelle. So in der 82. Spielminute: Ein Distanzschuss der Ukrainer konnte Fabianski stark parieren und zur Seite abwehren. Dem Abpraller rannte der polnische Tormann reaktionsschnell nach und konnte ihn so vor dem heranstürmenden ukrainischen Spieler erreichen. Eine starke Doppelaktion des polnischen Schlussmanns. Fabianski konnte auch in diesem Spiel die Null halten und zieht als Tabellenzweiter ins Achtelfinale ein. Der Keeper zeigte eine konstant ansprechende Leistung, die er nun in der KO-Phase bestätigen muss.