Nach dem starken Auftritt von Manuel Neuer gegen die Ukraine
im ersten Gruppenspiel der Gruppe B, in welchem er die Mannschaft wie auch im
Spiel gegen Polen als Kapitän aufs Feld führte, war Neuer im zweiten Gruppenspiel
nur wenig gefordert. Neuer musste im gesamten Spiel keinen Ball abwehren und
konnte seine Qualitäten auf der Linie nicht unter Beweis stellen. Die meisten
offensiven Aktionen der Polen gingen am Tor von Neuer vorbei. Mehrmals hatte
der deutsche Schlussmann dabei Glück, denn bei den wenigen Chancen, die Polen
hatte, fehlten oftmals nur Zentimeter. Milik war oftmals vor dem Tor der Deutschen
an seinen eigenen Nerven gescheitert. Er allein hätte Manuel Neuer zu mehreren
Paraden zwingen müssen, war aber im Abschluss zu harmlos. Manuel Neuer agierte
hingegen vorwiegend über die gesamte Spieldauer als 11. Feldspieler und unterstütze
dabei seine Vorderleute mit guten Kommandos. Beeindruckend seine sichere Ballannahme
weit außerhalb des Strafraums bei langen Bällen der Polen. Neuer
beteiligte sich aktiv am Spielaufbau der deutschen Mannschaft und war bemüht,
von hinten raus Ordnung ins Spiel der Deutschen zu bekommen.
Bei Rückpässen und mitspielenden Torwartaktionen blieb Neuer
ohne Wackler. Die harmlosen Angriffsversuche der Polen wurden meist von der
Spielreihe vor Neuer abgewehrt. Neuer wirkte, obowhl er sich nicht wirklich
auszeichnen konnte, sicher und souverän. Der zuätzliche Druck als Kapitän war
ihm erneut nicht anzumerken. Im letzten und entscheidenden Gruppenspiel gegen
Nordirland wird Manuel Neuer hoffen, erneut nicht hinter sich greifen zu müssen.
Denn bisher ist der Welttorhüter aus München ein sicherer Rückhalt und hat noch
keinen Gegentreffer in diesem Turnier kassiert.
Auch Lukas Fabianski im Tor der Polen konnte an diesem Abend seine Qualitäten nur selten unter Beweis stellen. Nur selten wurde er von den deutschen Offensivspielern zu einer Parade bzw. Abwehraktion gefordert. Kurz nach der Halbzeitpause musste der polnische Schlussmann allerdings hellwach sein. Hummels schickte Götze mit einem starken Steilpass vor das Tor der Polen und hatte zum ersten Mal vor dem Keeper der Polen eine freie Schussbahn. Doch den Schuss von Götze konnte Fabianski parieren, da er sich auf sein Stellungsspiel verlassen konnte. Zudem war der Schuss von Götze ziemlich harmlos und der erfahrene polnische Schlussmann Fabianski hatte keine Probleme dabei, den Ball festzuhalten. In der 65. Spielminute probierte es Kroos aus der Distanz und zog aus 25 Metern ab. Der Ball strich knapp über das Tor, allerdings wäre Fabianski in dieser Situation zur Stelle gewesen.
Der polnische Keeper, der den verletzten Wojciech Szczesny hervorragend vertrat, war hellwach und aufmerksam. Nur 5 Minuten später hatte Fabianski nun die Chance sich bei einem Schussversuch von Mesut Özil auszuzeichnen. Und das tat er auch: Der Arsenal Profi zog ab, traf den Ball nicht richtig und visierte das rechte obere Toreck aus Sicht des Deutschen an. Fabianski parierte diesen Ball glänzend. Ein dankbarer Ball für den Keeper, der gekonnt übergriff und den Ball spektakulär über die Latte lenkte. Diese Aktion musste man dem polnischen Schlussmann hoch anrechnen, da er bis zu diesem Zeitpunkt keinen Ball abwehren musste und bei diesem Abschluss sofort zur Stelle war. Die Konzentrationsfähigkeit des Polen war auf einem hohen Niveau. Kurz vor Schluss hatte der Keeper dann erneut die Möglichkeit, seine Qualitäten unter Beweis zu stellen. Bei einer Freistoßflanke von Kroos verließ Fabianski seinen Kasten um dem Ball offensiv entgegen zu gehen und wehrte den Ball mit einer einhändigen Faustabwehr ab. Eine starke Aktion des polnischen Keepers, welche zugleich die Letzte in diesem Spiel war.