Kroatien hätte fast einen Blitzstart erwischt, doch Rakitics Volley nach Srna-Flanke strich in der 2. Spielminute am langen Eck vorbei. Babacan war noch gar nicht richtig auf dem Platz, fast hätte er den Ball schon aus dem Tor holen müssen. Der wie gewohnt sehr offensive Srna leitete auch die nächste Möglichkeit ein, Mandzukics Kopfball blieb aber hängen. Babacan musste zu diesem Zeitpunkt noch keinen Ball abwehren, da sich das Spiel hauptsächlich im Mittelfeld abspielte. Die Cacic-Schützlinge drangen nun des Öfteren ins letzte Drittel vor, weiteren Kopfbällen von Brozovic (22.) und Mandzukic (24.) sowie einem Volleyschuss von Badelj (28.) fehlte es aber an Präzision. Bei weiteren Schussmöglichkeiten der Kroaten musste Babacan nicht eingreifen und konnte sein Können nur bedingt unter Beweis stellen. Die nächste nennenswerte Aktion brachte die Führung der Kroaten: Modric nahm Selcuks Befreiungsschlag aus der Distanz mit vollem Risiko, sein Volleyaufsetzer fand den Weg ins linke Eck - die verdiente Führung (42.). Den Ball musste Babacan halten. Ein undankbarer erster Ball für den Torhüter. Vor dem türkischen Kasten herrschte viel Betrieb, der Ball nahm eine ungewöhnliche Flugkurve und berührte kurz vor Babacan den Boden. Doch auf diesem Nievau, muss der Keeper in der Lage sein, den Ball sicher zur Seite abzuwehren. Ein bitterer Torwartfehler von Volkan Babacan. Nach der Pause ging es immer wieder Richtung türkisches Tor: Nach Rakitics von Tufan unsanft gestopptem Solo nagelte Srna die Kugel per Freistoß an die Latte (52.), und der Kapitän verzog wenig später nach Volkan Babacans zu kurzer Faustabwehr aus aussichtsreicher Position (55.). Der türkische Schlussmann wirkte in einigen Situationen unsicher und unkonzentriert. Ein sicherer Rückhalt war Babacan an diesem Tag sicherlich nicht. Längst kontrollierte die Cacic-Elf die Partie nahezu nach Belieben, einzig die mangelhafte Chancenverwertung hielt den Kontrahenten im Spiel: Perisic traf aus drei Metern per Kopf nur die Latte (72.). Babacan wäre machtlos gewesen. Die Türkei verlor ihr Auftaktspiel bei dieser EM gegen Kroatien, woran der türkische Keeper Babacan einen großen Anteil hat.
Trotz durchaus offensiver Ausrichtung beider Teams blieben weitere Chancen längere Zeit Fehlanzeige, weil aus verbissen geführten Zweikämpfen im Mittelfeld viele Unterbrechungen resultierten, immer wieder der Spielfluss stockte und manch guter Ansatz schon im Keim erstickt wurde. Den Mannen vom Bosporus ging Torgefährlichkeit bis dorthin ab. Wie aus dem Nichts hatte Tufan die Topchance zur Führung, nickte aber aus fünf Metern genau auf Subasic, der sich die Kugel gerade noch vor der Linie krallte (29.). Die erste starke Aktion des kroatischen Schlussmanns. Er war mit einer starken reaktion zur Stelle, war aufmerksam und verhinderte, dass seine Kroaten einem überraschenden Rückstand hinterherlaufen mussten. Mit Hakan Baltas Kopfball ans Außennetz meldete sich die Türkei noch einmal zu Wort (45.+1), ehe es in die Kabine ging. Subasic musste allerdings nicht eingreifen. Die Türkei war in der gesamten zweiten Halbzeit viel zu ungefährlich. Subasic wirkte sicher, konzentriert und stets aufmerksam. Torwartspezifisch musste der kroatische Schlussmann in der gesamten zweiten Halbzeit nicht mehr ernsthaft eingreifen. Subasic erwischte einen ruhigen EM-Auftakt und kann mit seinen Kroaten einen Sieg über die Türkei feiern.