Von Anfang an waren die Superstars beider Mannschaften mittendrin. Hamsik mit einem prima Solo mehrere Gegenspieler wie Slalomstangen stehen, ehe Davies für seinen bereits geschlagenen Keeper kurz vor der Linie grätschend rettete. Der walisische Keeper Danny Ward wäre bei dieser Aktion wohl machtlos gewesen. Zeigten sich die Osteuropäer aus der Slowakei in Ballbesitz, zogen sich die Waliser sofort in ihre eigene Hälfte zurück und standen dort sehr kompakt. Aus der Dreier- wurde so eine Fünferkette. Die Kozak-Elf hatte damit ihre Probleme, auch mit der eng geführten Manndeckung. Aus dem Spiel heraus entwickelten die Slowaken folglich keine Gefahr auf das Tor von Danny Ward. Daran änderte sich bis zum Pausenpfiff auch nichts mehr. Die Slowakei war im Mittelfeld schlicht überfordert. Wales, das nach vorne allerdings auch keine Bäume mehr ausriss, agierte taktisch abgeklärt und setzte durch den omnipräsenten Ramsey vereinzelte Nadelstiche. Danny Ward erlebte eine überraschend ruhig erste Halbzeit. Seine Vorderleute standen kompakt, waren aggressiv in den Zweikämpfen und ließen den slowakischen Einzelkämpfern keine Chance zur kreativen Entfaltung. Ohne personelle Veränderungen startete der zweite Abschnitt, in dem es den Slowaken weiterhin an Offensivpower fehlte. Erst in der 55. Minute sorgte der ehemalige Nürnberger Mak für einen Abschluss, der jedoch das Tor verfehlte. Nach einer wunderbaren Einzelaktion erneut von Mak, versenkte Duda mit einem Linksschuss in der 61. Spielminute aus zwölf Metern trocken zum 1:1-Ausgleich. Danny Ward war machtlos und konnte den Gegentreffer nicht mehr verhindern. Durch den Treffer bekamen die Slowaken etwas Oberwasser und drängten die Waliser nun tief in ihre Hälfte zurück. Der Mannschaft von Chris Coleman gelang nur noch selten ein Entlastungsangriff. Dafür aber verteidigte sie mit allem, was sie hatte. Das Remis ging zu diesem Zeitpunkt definitiv in Ordnung. Die Zeit lief den Slowaken nach dem Führungstreffer für Wales allmählich davon, doch sie kämpften bis zum Schluss. Und um ein Haar wären sie auch erneut zurück gekommen: Nemec köpfte eine Svento-Flanke an den Pfosten (86.). Danach brachte die Slowakei, trotz vierminütiger Nachspielzeit, nichts gefährliches mehr zustande, sodass Wales bei seiner EURO-Premiere gleich den ersten Sieg einfuhr und Danny Ward mit einer konzentrierten Leistung zu überzeugen wusste.
Früh in der Partie kam der Auftritt von Gareth Bale. Der gefürchtete Linksfuß versenkte einen Freistoß aus 28 Metern in die Maschen, profitierte dabei aber auch von einem individuellen Fehler von Slowakei-Keeper Kozacik. Kozacik unterschätzte die Flugkurve des Balls, machte einen kurzen Schritt nach rechts, doch der Ball tat das Unerwartete. Er senkte sich unangenehm und veränderte im Flug seine Richtung, sodass Kozacik auf die neue Flugbahn hätte reagieren müssen. Der Slowake ließ sich ungelenk in Richtung des Balls fallen, ließ aber jeglichen Willen, den Ball abzuwehren, vermissen und verschuldete somit den frühen Gegentreffer. Die slowakische Nummer eins sah bei diesem Gegentor alles andere als gut aus und startete unvorstellbar schlecht in das Turnier. Der Führungstreffer gab den Drachen, wie die walisische Nationalelf genannt wird, durchaus Auftrieb. Die rotgekleideten Briten spielten munter offensiv nach vorne. Doch nur wenige Abschlüsse der Waliser fanden den Weg aufs Tor. So musste Kozacik in der ersten Halbzeit nicht mehr aktiv ins Spielgeschehen eingreifen. In der zweiten Halbzeit war es Bale, der Kozacik per Kopf zu einer Parade zwang. Die erste gute Aktion des slowakischen Schlussmann. Den Ball musste er auf diesem Nievau allerdings auch parieren. Wales' Angreifer Robson-Kanu wollte sich und seiner Nation beweisen, dass auch er als Einwechselspieler der Partie den Stempel aufdrücken konnte. Nach toller Vorarbeit von Ramsey vollstreckte der Angreifer des FC Reading etwas glücklich zum 2:1 für die Briten (81.). Kozacik hatte bei dieser Situation keine Abwehrchance und konnte den Ball nur noch aus dem Tornetz holen. Die Slowakei schaffte es nicht mehr nach vorne Akzente zu setzen und verlor daher ihr Auftaktspiel gegen Wales unterm Strich verdient mit 1:2. Kozacik hatte an diesem Tag das Glück nicht auf seiner Seite und er wirkte in vielen Situationen überhastet und unkonzentriert.