VF3 - Tschechien - Dänemark 1:2

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torwart.de-Bewertung Vaclik Schmeichel
Ausstrahlung
Torverteidigung
Raumverteidigung
Spieleröffnung
Gesamt

Tomas Vaclik / Tschechien:

Die Partie begann mit ein einem Paukenschlag, als die Dänen durch Delaneys Kopfball nach einem Eckstoß in Führung gingen. Der Kopfball erfolgte aus 8 Metern und war auch platziert. Dennoch erschien der Treffer nicht vollends unhaltbar. Zum Zeitpunkt des Kopfballs stand Vaclik sehr breit und setzte anschließend den ballnahen Fuß zum ballfernen Fuß hin, um einen ausreichenden Abdruck zu generieren. Dadurch schränkte er allerdings seine Reichweite in signifikantem Maße ein, sodass er den Treffer nicht mehr verhindern konnte.

7 Minuten später hatte Damsgaard die nächste Chance, als er durch einen langen freigespielt wurde und allein vor dem tschechischen Keeper stand. Dieser machte sich dann beim Abschluss selbst nicht breit, sondern drehte sich beinahe weg und zögerte zuvor, sodass er Glück hatte, dass Damsgaard den Ball neben das Tor legte.

Wenig später kamen die Tschechen immer besser in die Partie, sodass es immer ruhiger wurde vor dem Gehäuse von Vaclik. So dauerte es bis zur 33. Minute, ehe Vaclik wieder etwas zu tun bekam. Allerdings war diese Szene wiederum gefährlich, da Braithwaite mit einem Steilpass in eine gute Position gebracht wurde und Vaclik schon einiges Risiko gehen musste, um den Ball noch vor dem Offensivakteur der Dänen zu erreichen. Wenig später hatten die Dänen wieder von der rechten Seite einen Abschluss auf die lange Ecke, doch Vaclik reagierte gut und konnte den Abschluss noch zur Seite abwehren.

Kurz vor der Pause erhöhte Dolberg auf 0:2, indem er eine Außenrist-Flanke volley vollendete. Für Vaclik war hierbei weder die Flanke noch der Torschuss anzugreifen, geschweige denn zu verteidigen. Vielmehr hätten die Tschechen die Flanke vorab unterbinden müssen. Vaclik war dann der Letzte, der etwas hätte ausrichten können.

Nach einer starken Anfangsphase der Tschechen im zweiten Durchgang kamen die Dänen erst na etwas mehr als einer Stunde wieder zu nennenswerten Abschlüssen. So prüfte Poulsen Vaclik mit einem Flachschuss aus 18 Metern, doch Vaclik konnte den eher ungefährlichen Abschluss direkt sichern. Dasselbe Duell gab es auch in der 78. Minute. Erneut schoss Poulsen auf das Tor, diesmal allerdings halbhoch. Vaclik konnte sich aufgrund des Stellungsspiels seines Abwehrspielers einzig auf seine linke Ecke konzentrieren und wehrte daher den Ball sicher zur Seite ab. 3 Minuten später rettete der Torwart gegen Maehle, der allein auf Vaclik zulief und trocken auf die kurze Ecke schoss. Vaclik zeigte wieder eine starke Reaktion und parierte noch mit dem Fuß. Bei der anschließenden Ecke aber verschätzte sich Vaclik und hatte Glück, dass der Eckstoß nicht mehr verwertet werden konnte.

Für weitere Entlastungen konnten die Dänen aber anschließend nicht mehr sorgen, aber es reichte. Tschechien scheidet knapp trotz eines großen Kampfes aus.

Torwartvergleich Vaclik Schmeichel
Gegentore 2 1
Torschüsse gesamt 11 16
Schüsse aufs Tor 7 5
Geblockte Torschüsse 2 5
Schüsse außerhalb Strafraum 3 5
Schüsse innerhalb Strafraum 8 11
Torwartparaden 5 4
Schüsse gehalten % 71 80
Lange Pässe 12 24
Kurze Pässe 11 6
Flanken abgefangen 0 0
Ballkontakte 34 39
Pässe/davon angekommen 23/14 30/18
Gefaustete Bälle 0 1
Fehler vor Gegentor 0 0

Kasper Schmeichel / Dänemark:

Aufgrund der frühen Führung hatten die Dänen das Spiel schnell unter Kontrolle gebracht, wodurch die Tschechen auch nur sporadisch gefährlich vor das gegnerische Tor kamen. Die Angriffe, die zumeist aus Standardsituationen resultierten, aber Schmeichel noch nicht fordern konnten. Der dänische Torwart musste jeweils nicht eingreifen. In der 22. Minute leitete Schmeichel den ersten gefährlichen Abschluss des Gegners selbst ein, indem er die Kugel ohne Not zum Gegner spielte. In der Folge wurde ein Steilpass in den Strafraum gespielt, den Schmeichel hätte ablaufen können, aber zu lange zögerte. Die Situation konnte er anschließend doch noch bereinigen, indem er nur noch den Winkel verkürzte und sich aus spitzem Winkel anschießen ließ.

Nach einer halben Stunde ebbte die Druck der Tschechen wieder spürbar ab. Schmeichel musste daher nicht weiter eingreifen und fungierte bis zur Halbzeitpause, wobei immer wieder deutlich wurde, dass er eher ein Torhüter älterer Prägung ist. Dafür musste Schmeichel innerhalb der ersten Minute gleich zweimal eingreifen. So hatte er bei einem wuchtigen Schuss von Krmencik arge Probleme, als er bei diesen zentralen Schuss mit den Fäusten nur unkontrolliert nach vorn abwehren konnte. Wenig später machte er einen deutlich besseren Eindruck, als er einen halbhohen Schuss von der Strafraumkante gerade noch aus dem Eck kratzen konnte.

Es waren nicht einmal 5 Minuten nach der Pause gespielt, da verkürzte Schick für die Tschechen. So spitzelte er einen Hereingabe mit dem Fuß noch in die lange Ecke. Schmeichel generierte auch aufgrund der kurzen Reaktionszeit einen suboptimalen Abdruck, weswegen er zwar noch mit den Fingerspitzen an die Kugel kam, den Treffer aber nicht mehr verhindern konnte.

Nach 74 Minuten musste Schmeichel bei einem Freistoß aus dem Halbfeld volles Risiko gehen, um vor Soucek zu klären. Der Tscheche lauerte am zweiten Pfosten 3 Meter vor dem Tor, um einköpfen zu können, doch Schmeichel kam entschlossen raus und klärte mit den Fingern noch vor Soucek. Wenn das Timing nicht zu 100 % gestimmt hätte, wäre es zum Ausgleich gekommen.

In der Schlussphase galt es für die Dänen, noch dem Druck standzuhalten, was auch letztlich noch gelang. Die Dänen stehen nunmehr im Halbfinale. Das kleine Märchen nach den dramatischen Ereignissen im ersten Turnierspiel geht weiter.