In der 8. Minute gingen die favorisierten Spanier in Führung durch Jordi Alba. Nach einem Eckball landete der Ball beim Linksverteidiger, der einfach mal den Schuss versuchte. Sein Schuss flog eigentlich in Sommers linke Ecke. Daher bewegte sich der Keeper auch in diese Ecke und war dann machtlos, als Zakaria noch den Ball mit dem Fußabfälschte und dieser gegen Sommers Laufrichtung in dessen rechte Ecke flog.
Im Verlauf der ersten Halbzeit hatten die Iberer zwar nach wie vor auch klare Ballbesitzvorteile zu verzeichnen, weitere hochkarätige Chancen blieben aber vollends aus. Yann Sommer musste aufgrund dessen nicht weiter nennenswert eingreifen und war dadurch lediglich in den Spielaufbau eingebunden. Dies gelang ihm grundsolide, wobei die Spanier nur selten wirklich anliefen und Sommer jeweils ohne Druck den eigenen Mitspieler mit einem Flachpass anspielen konnte.
Auch im zweiten Durchgang änderte sich wenig im Spiel der Spanier. Die Iberer kontrollierten zwar aufgrund des deutlichen Mehr an Ballbesitz das Spiel, spielten aber meist zu umständlich, wodurch sie nur zu Halbchancen kamen, welche meist in der Abwehr der Nati hängen blieben. Sommer musste daher jeweils nicht eingreifen. Nach dem Platzverweis gegen Freuler wurden die Spanier noch einmal stärker und kamen zu weiteren Offensivaktionen, die jedoch allesamt nicht wirklich zwingend waren. Daraus resultierten, wenn überhaupt, ungefährliche Abschlüsse, die von Sommer jeweils sicher gefangen werden konnte.
Dies änderte sich in der ersten Halbzeit der Verlängerung. Allein Moreno hätte am zweiten Pfosten einschieben müssen, traf den Ball aber nicht richtig. Kurze Zeit später war es wieder Moreno, der vor Sommer zum Abschluss kam. Sein Schuss aus kürzester Distanz wurde aber durch einen glänzenden Reflex von Sommer zu Seite abgewehrt. Auch bei anschließenden Eckbällen war Sommer mehrfach im Fokus und konnte manche Hereingabe entschärfen, wenngleich er sich auch noch ab und an verschätzte. In den zweiten 15 Minuten der Verlängerung blieben die Iberer am Drücker, während die Nati nunmehr nichts mehr zusetzen konnte. Es gab dadurch auch mehrere Abschlüsse, die jedoch immer wieder in den Armen Sommers landeten und sich die Schweiz noch in das Elfmeterschießen retten konnte.
In diesem konnte Sommer zwar einen Elfmeterparieren, dennoch reichte es gegen die Spanier letztlich ganz knapp nicht und die Schweiz verabschiedet nach mitreißenden Auftritten im Viertelfinale aus dem Turnier.
Durch den frühen Rückstand musste sich die Schweizer Nati zunächst neu sortieren. Dadurch wurden die ersten Situationen nicht konsequent ausgespielt. In der 20. Minute kam ein erster Steilpass in die Spitze, wobei diese Szene letztlich abgepfiffen wurde. Für Unai Simon war diese Schiedsrichterentscheidung von Vorteil, da er zuvor zögerte und Probleme hatte, den Ball vor Seferovic abzufangen. Auch in den weiteren Minuten bis zur Pause blieben die Schweizer Offensivbemühungen zumeist Stückwerk. Die wenigen harmlosen Bälle, die auch nur in die Nähe des Kastens kamen, wurden jeweils sicher und ruhig von Símon abgefangen.
Ähnlich verliefen auch die ersten 15 Minuten der zweiten Halbzeit. Die Schweizer gingen noch nicht volles Risiko und die Spanier wiederum kontrollierten mit langen Ballstaffetten das Spiel, ohne ihrerseits Gefahr heraufzubeschwören. Den ersten ernsthaften Torschuss hatte Zuber nach einer Stunde, doch seine Chance aus spitzem Winkel konnte von Símon in der kurzen Ecke noch ins Toraus abgelenkt werden. Allerdings war dies auch ein Pflichtball für den Torhüter. 5 Minuten später aber war der Keeper geschlagen und auch vollkommen chancenlos. Freuler, der wenig später nach einem Foul vom Platz gestellt wurde, kam im Strafraum durch einen spanischen Abwehrfehler an den Ball und spielte in die Mitte, wo Shaqiri ohne Probleme in die lange Ecke einschieben konnte. Símon stand zuvor eher in der kurzen Ecke, da er noch mit einem Rückpass rechnen musste und daher nicht mehr an den Schuss von Shaqiri in der Mitte heran kommen konnte. Auch war es für ihn nicht möglich, den Pass anzugreifen.
Die Schweiz agierte noch weiterhin mutig, musste aber wenige Minuten später einen Platzverweis gegen Freuler hinnehmen. Dadurch reduzierte sich das Schweizer Offensivspiel auf wenige Gegenstöße, die Unai Símon aber nicht mehr in Bedrängnis brachten. Auch und vor allem in der Verlängerung kam die Schweiz gar nicht mehr vor das spanische Tor. Die Entscheidung erfolgte daher im Elfmeterschießen. In diesem avancierte der Torhüter dann zum Matchwinner, indem er die Elfmeter von Schär und Akanji hielt, während Vargas noch über das Tor zielte.