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Home > Archiv > EM 2021 > Spielplan und Spielberichte > Spielberichte > FINALE > Finale: Italien - England 4:3 n.E.

Gianluigi Donnarumma sichert Italien den EM-Titel im Elfmeterschießen

torwart.de-Bewertung Donnarumma Pickford
Ausstrahlung
Torverteidigung
Raumverteidigung
Spieleröffnung
Gesamt

Gianluigi Donnarumma / Italien:

Nach 2 Minuten wurde alle taktischen Vorhaben der Italiener über den Haufen geworfen, als Shaw direkt zum 0:1 der Engländer traf. Nach einer Flanke von rechts war Shaw am zweiten Pfosten völlig frei und traf mit der Hilfe des Innenpfostens. Für Donnarumma war der scharfgeschossene Dropkick von Shaw schwer zu verteidigen, dennoch war er alles andere als unhaltbar. Zwar musste sich der Torhüter aufgrund der Flanke neu positionieren, dennoch war er zum Zeitpunkt des Schusses nur eineinhalb Meter neben dem Pfosten, stand aber deutlich zu breit. Somit wurde der Keeper regelrecht auf dem falschen Fuß erwischt und rechnete aufgrund seiner Körperhaltung offensichtlich nicht mit einem Abschluss auf die nunmehr kurze Ecke.

Im Anschluss versuchten es die Engländer zwar noch ab und an mit einigen Gegenstößen und vor allem auch mit Hereingaben von außen. Doch diese waren zumeist ungefährlich oder wurden gar von Donnarumma abgefangen, sofern diese in seiner Reichweite lagen. Direkt nach der Pause war Donnarumma aufmerksam und fing den Ball gegen Sterling ab, der gleichzeitig im Strafraum aufgrund einer Berührung von Chiellini wieder einen Strafstoß herausschinden wollte.

In der 63. Minute war der Torwart dann bei einem Eckball zur Stelle, als er einen zentralen Kopfball noch mit der Hand ins Toraus lenkte. Allerdings wäre der Ball wohl ohnehin über den Kasten geflogen.

Anschließend hatten die Italiener das Momentum dahingehend auf ihrer Seite, dass England keine weiteren offensiven bzw. wirklich zwingenden Chancen hatte. So passierte in der regulären Spielzeit nichts mehr und auch das Finale ging in die Overtime. In dieser passierte in den ersten 15 Minuten vor dem Kasten von Donnarumma nicht viel. Dies änderte sich aber direkt in der zweiten Halbzeit der Verlängerung. So wurde eine Flanke aus dem linken Halbfeld in die Mitte geschlagen. Donnarumma entschloss sich spät, die Flanke anzugreifen und hatte Glück, dass Stones vor ihm nicht an den Ball kam, er selbst aber den Ball noch entscheidend vor Kane ablenken konnte. Beide Mannschaften waren aber nun spürbar müde, sodass die Entscheidung im Elfmeterschießen fiel.

Nachdem die Engländer bei den ersten beiden Elfmetern Donnarumma noch keine Chance ließen, kassierte Donnarumma bei den Elfmetern 3,4 und 5 keinen Treffer. Der in 120. Minute eingewechselte Rushford verschoss den dritten Elfmeter als er Donnarumma bereits verladen hatte und nur den Pfosten traf. Beim vierten Elfmeter hielt er gegen Jaden Sancho. Der junge Dortmund, der ebenfalls in der 120. Minute ins Spiel kam, hielt dem Druck nicht stand und scheiterte am italienischen Torwart. Den letzten Elfmeter von Saka (19 Jahre) wehrte Donnarumma in seiner linken Ecke halbhoch ab und machte damit Italien zum zweiten Mal zum Europameister!

Im Anschluss kannte der Jubel der Squadra Azzurri kein Halten mehr. Donnarumma selbst konnte es nicht fassen, dass er mit gerade mal 22 Jahren bereits seinen ersten großen Titel gewinnen konnte. Donnarumma hat einen sehr großen riesigen Anteil am Gewinn des Titels für Italien. Er und die beiden Abwehrroutiniers Chiellini und Bonucci und die weiteren Spieler der Viererkette bildeten ein fast unüberwindbarer Abwehrriegel. 34 Spiele sind die Italiener nun ungeschlagen. Donnarumma kassierte nie mehr als ein Tor und spielte viele Spiele ohne Gegentor.

Auch im Elfmeterschießen im Halbfinale gegen Spanien war Donnarumma der Matchwinner. In alle EM-Spielen war Donnarumma ein bärenstarker Rückhalt für sein Team. Er leistete sich nur sehr wenige Fehler und verschuldete keinen Treffer direkt.

Die UEFA zeichnete den neuen Torwart von PSG verdientermaßen zum besten Spieler des Turniers aus.

Torwartvergleich Donnarumma Pickford
Gegentore11
Torschüsse gesamt619
Schüsse aufs Tor26
Geblockte Torschüsse14
Schüsse außerhalb Strafraum29
Schüsse innerhalb Strafraum410
Torwartparaden15
Schüsse gehalten %5083
Lange Pässe324
Kurze Pässe2013
Flanken abgefangen00
Ballkontakte3752
Pässe/davon angekommen23/2237/24
Gefaustete Bälle00
Fehler vor Gegentor00

Jordan Pickford / England:

Aufgrund der frühen Führung agierten die Engländer von Beginn an mit dem nötigen Selbstvertrauen und strahlten vor allem defensiv eine sehr große Ruhe aus. So hatten die Italiener in den ersten 20 Minuten der Partie lediglich eine Chance durch einen Freistoß aus zentraler Position, der fast identisch zur Position des Freistoßes im Halbfinale gegen Dänemark war und zum 0:1 der Dänen führte.

Wieder war die Sicht verdeckt. Allerdings fiel hierbei auf, dass Pickford offensichtlich durch den Freistoß von Damsgaard nachhaltig beeindruckt wurde. Beinahe spekulativ bewegte sich Pickford in die Mauerecke, wobei der Freistoß letztlich am Tor vorbei flog.

Mit zunehmender Dauer des ersten Durchgangs stabilisierten sich die Italiener zusehends und kamen nunmehr ihrerseits zu Abschlüssen, jedoch verfehlten diese jeweils wenn auch knapp ihr Ziel. Pickford war dadurch lediglich mit dem Fuß in das Spiel eingebunden. Dies erledigte der Torwart zufriedenstellend, wenngleich er häufig auch mit langen Bällen operierte.

Der ersten Schuss, bei dem Pickford überhaupt eingreifen musste, erfolgte in der Nachspielzeit der ersten Hälfte. Allerding geriet der Flachschuss von Verratti zu zentral, sodass Pickford den Ball ohne Probleme sichern konnte. Im zweiten Durchgang dauerte es rund 10 Minuten, ehe Pickford eingreifen musste, konnte aber eine Mischung aus Torschuss und Hereingabe von der Grundlinie von Insigne abblocken, indem er noch reaktionsschnell die Fäuste nach oben reißen konnte.

Nach einer Stunde wurde Pickford erstmalig wirklich ernstzunehmend geprüft, als Chiesa aus 15 Metern flach auf Pickfords linke Ecke abzog. Der Torwart war aber schnell genug unten und generierte gleichzeitig einen entsprechenden Abdruck, wodurch er den Schuss noch zur Seite abwehren konnte.

Nach 66 Minuten glich die Squadra Azzurra aus, indem Bonucci nach einem Eckball im Gestochere das Spielgerät noch über die Linie drückte. Zunächst wurde eine Ecke auf den ersten Pfosten gespielt und auf den zweiten Pfosten verlängert. In der Folge kam Verratti dort zu einem Kopfball-Aufsetzer und brachte Pickford in arge Bedrängnis, da dieser letztlich inmitten in seiner Bewegung den Ball gerade noch mit einer starken Reaktion an den Pfosten lenken konnte. Von dort prallte der Ball aber direkt zu dem italienischen Verteidiger Bonucci, der direkt gegen den nunmehr chancenlosen Torhüter abstauben konnte.

Wenig später hatte Berardi das 2:1 für die Italiener auf dem Fuß. Dieser erlief einen langen Ball und spitzelte den Ball an Pickford vorbei, der Ball aber segelte über das Tor. Pickford agierte in dieser Situation viel zu zögerlich, indem er zunächst herauslief, dann abstoppte und erst später weiter entgegenlief. Durch dieses unzureichende Timing ermöglichte Pickford Berardi überhaupt den Abschluss.

Weitere Chancen kreierten die Azzurri aber nicht mehr. Die Partie ging dadurch in die Verlängerung. In der ersten Halbzeit hatten die Three Lions Spielvorteile, wobei es auch hier an klaren Tormöglichkeiten mangelte. Einzig in der 103. Minute musste Pickford bei einer Hereingabe eingreifen. So drehte er sich unkonventionell vom Gegenspieler weg und in den Ball hinein und wehrte diesen in die Mitte mit dem Unterarm ab, wobei der Nachschuss nicht gefährlich wurde. Auch in der zweiten Halbzeit der Verlängerung wirkte der englische Keeper technisch nicht immer sicher, konnte aber auch einen Freistoß von Bernardeschi noch im Nachfassen sichern.

Dies war aber die letzte Szene vor dem englischen Tor und es ging ins Elfmeterschießen. Den zweiten Elfmeter der italienischen Mannschaft hielt dann Pickford. Dieser wehrte den nicht ganz platzierten Schuss von Belotti in seiner linken Ecke ab. Den 5. Elfmeter von Jorginho hielt Pickford auch. Hätte er getroffen, wäre das Elferschießen aus gewesen. Dabei lenkte er den Ball spektakulär noch an den Pfosten und hielt seine Mannschaft im Spiel. Da allerdings Saka anschließend verschoss, reichte es nicht zum Titel des Europameisters.

Pickford zählte beim Turnier zu den absoluten Leistungsträgern seines Teams. Erst im Halbfinale musste er den ersten Treffer des Turniers per Freistoß hinnehmen. Er machte sehr wenige Fehler und wirkte mit seinen defensiven Vorderleuten sehr gut abgestimmt und eingespielt. Man merkte ihm an, wie er nach dem Deutschlandspiel an Selbstvertrauen gewinnen konnte und immer mehr Sicherheit in seinen Torwartaktionen gewann. Sehr gut gefiel uns auch die beeindruckend langen Flugbälle aus dem Spiel heraus. Pickford brachte damit oftmals die schnelle Offensive von England gekonnt in Szene.

Aufstellung Italien:

Gianluigi Donnarumma - di Lorenzo, Bonucci, Chiellini, Emerson - Verratti, Jorginho, Barella - Insigne, Immobile, Chiesa

Trainer: Roberto Mancini

Einwechslungen:

  • 54. Cristante für Barella
  • 55. Berardi für Immobile
  • 86. Bernardeschi für Chiesa
  • 91. Belotti für Insigne
  • 96. Locatelli für Verratti
  • 118. Florenzi für Emerson

Gelbe Karten

  • Barella (47.)
  • Bonucci (55.)
  • Insigne (84.)
  • Chiellini (90+6.)
  • Jorginho (114.)

Aufstellung England:

Jordan Pickford - Maguire, Stones, Walker - Shaw, Rice, Philips, Trippier - Mount, Kane, Sterling

Trainer: Gareth Southgate

Einwechslungen:

  • 70. Saka für Trippier
  • 74. Henderson für Rice
  • 99. Grealish für Mount
  • 120. Rashford für Henderson
  • 120. Sancho für Walker

Gelbe Karten

  • Maguire (106.)

Tore:

  • 0:1 Shaw (2., Linksschuss, Trippier)
  • 1:1 Bonucci (67., Linksschuss, Verratti)

Elfmeterschießen:

  • 1:0 Berardi (verwandelt)
  • 1:1 Kane (verwandelt)
  • 1:1 Belotti (nicht verwandelt)
  • 1:2 Maguire (verwandelt)
  • 2:2 Bonucci (verwandelt)
  • 2:2 Rashford (nicht verwandelt)
  • 3:2 Bernardeschi (verwandelt)
  • 3:2 Sancho (nicht verwandelt)
  • 3:2 Jorginho (nicht verwandelt)
  • 3:2 Saka (nicht verwandelt)

Schiedsrichter: Björn Kuipers (Niederlande)

Zuschauer: 67.173

Stadion:London - Wembley


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