Früh in der Partie muste der kolumbianische Schlussmann hellwach sein, denn es war eine rassige und intensive Partie. Die beste Chance der Anfangsphase gehörte dann nach gut sechzehn Minute Kane, der eine Trippier-Flanke aus kurzer Distanz über das Tor setzte. Ospina hätte hier nicht offensiver agieren können, so positionierte er sich auf der Linie und wäre wohl zur Stelle gewesen. Dann verflachte die Partie aber schnell und es waren kaum Torraumszenen zu sehen. England tauchte nicht mehr wirklich zwingend vor dem kolumbianischen Gehäuse auf. Einzig Trippiers Freistoß aus 20 Metern sorgte annähernd für Gefahr, doch hier musste Ospina erneut nicht eingreifen. Auch nach dem Seitenwechsel blieb es zunächst ruhig um den Ospina-Strafraum - bis zur 54. Minute: Sanchez foulte Kane elfmeterwürdig. Der Kapitän trat selbst an - und brachte seine Farben durch seinen sechsten Turniertreffer in Front - 1:0. Ospina spekulierte früh und war machtlos. Nachdem dann Kolumbien in den Schlussminuten ausglich und in der Verlängerung nicht mehr viel passierte, lag viel Druck auf dem Arsenal-Keeper. Er parierte einen Elfmeter bärenstark, doch seine Mitspieler versagten die Nerven. So scheidet Ospina trotz erneut fehlerloser Leistung aus der Weltmeisterschaft aus.
Starke Partie, stark gehaltene Elfmeter - Jordan Pickford (Foto: firo)
Im ersten Spielabschnitt musste sich der junge englische Keeper kaum auszeichnen. Die Abwehrkette der Three Lions - in der Rückwärtsbewegung auf fünf Mann aufgestockt - bot Falcao & Co. jedoch keinerlei Raum und sorgte somit dafür, dass Pickford erst in der Nachspielzeit des ersten Durchgangs erstmals eingreifen musste. Hier zeigte Pickford ein gutes Stellungsspiel und zeigte eine saubere Parade. Ansonsten war Pickford sehr aufmerksam und versuchte, das Defensivverhalten seiner Mannschaft zu lenken. Nachdem seine Mannschaft dann Mitte der zweiten Halbzeit in Führung ging, agierte England zu defensiv. Cuardrado zeigte aus einer aussichtsreichen Position bei einem Freistoß Nerven und schoss aus zehn Metern halbrechter Position drüber.
In der Nachspielzeit schlugen die Cafeteros dann aber doch noch zu: Nach einer Cuadrado-Ecke stieg Yerry Mina hoch und köpfte aus zehn Metern ein - 1:1. Zuvor hatte Pickford den Ball mit einer sehenswerten Flugparade über die Latte gelenkt. Auch den Ausgleichstreffer hätte Pickford wohl parieren können, wenn sein Abwehrspieler am Pfosten nicht auf der Linie geklebt hätte. In der Verlängerung agierte Pickford feherlos und so ging es in das entscheidende Elfmeterscheißen und der junge Schlussmann aus Everton avancierte zum Held. Er parierte den entscheidenden Elfmeter mit der übergreifenden Hand. Auffallend war, dass er sich immer sehr früh für eine Ecke entschied. Dennoch führte er seine Nation nun in das Viertelfinale gegen Schweden. Bisher zählt Pickford zu einem der besten Torhüter bei diesem Turnier.