Die Nummer Zwei von Italien ersetzte Gianluigi Buffon im Tor der Italiener. Der 1,90 Meter große italienische Schlussmann hatte in der 10. Spielminute zum ersten Mal Glück, als ein toller irischer Fernschuss aus rund 25 Metern am Tor vorbeiflog. Der 4-fache französische Meister mit Paris Saint-Germain hätte trotz einer spektatkulären Flugeinlage wohl keine Chance gehabt, den Ball aus dem Winkel zu kratzen. Kurz darauf wurde es bei einem Eckball von Irland brandgefährlich, als Murphy in der 21. Spielminute mit voller Wucht auf das italienische Tor köpfte und Salvatore Sirigu den Ball noch mit seinen Fingerspitzen über die Latte lenken konnte. Die erste starke Parade des Buffon-Vertreters Sirigu, der auch bei Paris Saint-Germain hinter dem deutschen Kevin Trapp, nur die Nummer zwei ist. Warum er es bei seinem Verein momentan nicht schafft Stammkeeper zu sein, zeigte er bei der nächsten gefährlichen Ecke der Iren: Sirigu stand schon vor der Flanke falsch, reagierte zu spät auf den Flankenball und unterlief die Flanke in der 32. Spielminute. Die Raumverteidigung ist das große Manko des Vize-Europameisters von 2012. Sein Lapsus blieb ohne Folgen, die irischen Angreifer konnten den Ball nicht im Tor versenken.
Die Iren rannten auf das italienische Tor an, doch den Kasten vom zweimaligen französischen Pokalsieger Sirigu, verfehlten sie meist deutlich. Die beste Chance im Spiel für die Iren folgte in der 84. Spielminute. Ein katastrophaler Abwehrfehler von Bonucci ließ gleich drei irische Angreifer auf das Tor von Sirigu stürmen. Sirigu agierte abwartend und wurde dafür belohnt: Der schwache Abschluss, der den Siegtreffer hätte bedeuten können, konnte Sirigu ohne Probleme parieren, da der Ball nur knapp neben ihm, ohne großen Speed, aufs Tor kam. Die Iren schafften es trotz vieler fahrlässig vergebener Chancen noch, den vielfachen italienischen U-Nationaltorhüter, Salvatore Sirigu, zu bezwingen.
Und Sirigu patzte dabei gewaltig: Nach einem Flankenball aus dem Halbfeld irrte der Keeper in seinem Strafraum herum, flog am Ball vorbei und zeigte erneut seine großen Schwächen in der Strafraumbeherrschung. Sirigu verlor mit Italien das letzte Gruppenspiel und zieht dennoch ins Achtelfinale dieser Europameisterschaft ein. Ob Italien das Spiel mit Gigi Buffon auch verloren hätte, ist äußerst fraglich.
Der irische Stammkeeper Darren Randolph, der in der ersten beiden Partien mit starken Leistungen auf sich aufmerksam machte, hatte seinen ersten Schreckmoment erst in der 32. Spielminute. Die Italiener schafften es bis zu diesem Zeitpunkt nicht, Druck auf das irische Tor auszuüben. Der Fernschuss vom Dortmunder Transfer-Flop Ciro Immobile flog flach am linken Torpfosten vorbei. Randolph, der momentan bei West Ham United unter Vertrag steht, musste nicht eingreifen. Auch bei der zweiten Chance Italiens, flog Randolph zwar spektakulär in Richtung des Balls, musste bei der Volley-Direktabnahme von Zaza, der mit den Wölfen aus Wolfsburg in Verbindung gebracht wird, nicht eingreifen.
Nach 77. Minuten hatte Randolph Glück, als Insigne mit einem Distanz-Schlenzer nur den Pfosten traf. Der 1,88 Meter große Schlussmann konnte dem Ball nur noch hinterher schauen und war nach dem Pfostentreffer wohl erleichtert, denn die Iren benötigten für das Weiterkommen unbedingt noch einen Treffer. Da sein Torhüter-Kollege Sirigu kurz vor Schluss patzte, schafften die Iren noch den Einzug in das Achtelfinale. Randolph blieb auch gegen die Italiener ohne Gegentor. Randolph, der in der irischen Kleinstadt Bray geboren wurde, ist bisher einer der Leistungsträger in der irischen Nationalmannschaft.