Bei der ersten Torannäherung der Rumänen versuchte es Mihai Pintilii
aus der Distanz, der Ball ging aber doch ein gutes großes Stück rechts am Kasten
vorbei. Die erste Ecke im Spiel fur Rumänien folgte in der 5. Spielminute und
sofort wurde es brenzlig für Hugo Lloris im Tor der Franzosen: Florin Andone
verlängert am kurzen Fünfereck mit dem Kopf in Richtung zweiten Pfosten, wo
aus wenigen Metern Bogdan Stancu zum Schuss kommt. Lloris wurde aus kürzester
Distanz angeschossen, verhinderte dadurch aber den frühen Rückstand des Gastgeberlands
2016. Eine wichtige Aktion des französischen Schlussmanns, der seine Vorderleute
damit wachrüttelte. So kam es, dass Lloris in der ersten Halbzeit nicht mehr
eingreifen musste. Rumänien wurde defensiv erwartet, begann unerwartet stark
und gestaltete das Spiel von Anfang an offen.
Der Außenseiter hatte sogar schon nach wenigen Minuten die Großchance zur Führung, Lloris parierte und . Nach nervösem Beginn wurde Frankreich stärker und erspielte sich Möglichkeiten, die größte war ein Pfostentreffer von Griezmann. Mit der sehr schwer zu knackenden Defensive der Rumänen hat das Heimteam Schwierigkeiten. Kurz nach der Halbzeitpause wurde es dann aber ganz eng vor dem Kasten von Hugo LLoris: Stancu kam nach einer Flanke von Stanciu so was von allein zum Abschluss - den Ball durfte er im Strafraum seelenruhig mit der Brust stoppen, zurechtlegen und aufs Tor bringen, Rami und Kollegen schauten nur interessiert zu. Stancu aber zog den Seitfallzieher dennoch am Tor vorbei. Glück für LLoris und seine Franzosen. Nachdem die Franzosen nun in Führung gegangen waren, musste Lloris per Elfmeter den Ausgleichstreffer hinnehmen. Bogdan Stancu glich zum 1:1 aus. Der von Evra Gefoulte verwandelte selbst souverän in die rechte Ecke und ließ Lloris keine Abwehrchance. Da Payet Frankreich noch kurz vor Schluss den Sieg bescherte, musste Lloris im Laufe der zweiten Halbzeit nicht mehr eingreifen. Lloris wirkte im ersten Spiel der Europameisterschaft sicher, machte keinen entscheidenen Fehler und verhielt sich in der Zusammenarbeit mit seiner 4er-Kette sicher und selbstbewusst.
Torwartvergleich Spielstatistik
Lloris
Tatarusanu
Gegentore
1
2
Torwartparaden
1
3
Flanken abgefangen
0
1
Gefaustete Bälle
0
0
Ballkontakte
24
35
Pässe/davon angekommen
22/12 (55%)
27/8 (30%)
Fehlpässe
10
19
Fehler, die zu einem Gegentor führten
0
0
Ciprian Tatarusanu/ Rumänien:
Unerwarteterweise gehörten die Anfangsminuten dem Außenseiter aus Rumänien. Frankreich erwischte vor eigenem Publikum einen sehr nervösen Beginn und wusste den rumänischen Torhüter in den Anfangsminuten nicht zu fordern. In der 11. Spielminute wurde es zum ersten Mal eng vor dem Kasten von Tatarusanu: Payet flankte von der linken Strafraumlinie, Giroud erwischte den Ball sehr gut mit dem Kopf. Eigentlich schulbuchmäßig, die Kugel flog aber ganz knapp am kurzen Pfosten vorbei, sodass Tatarusanu nicht mehr entscheidend eingreifen musste. Die Franzosen kamen nach der ersten gefährlichen Situation nun besser ins Spiel. Sagna marschierte in der 15. Spielminute nach einem klasse Pass von Pogba rechts durch und löffelte den Ball in die Mitte auf Griezmann. Rumäniens Kapitän Vlad Chiriches war eher da, konnte den Ball aber nicht kontrollieren, so dass Griezmann doch noch zum Kofball kam.
Und der ging aus wenigen Metern ans Gebälk! Glück für die Rumämen. Tatarusanu machte einen sicheren Eindruck und war auch bei den angeschnittenen Eckbälken von Payet sicher zur Stelle und wusste seine Qualitäten einzusetzen. In der 37. Spielminute folgte die nächste große Chance für die Franzosen, doch Tatarusanu musste erneut nicht eingreifen. Payet durfte rechts laufen, schauen, flanken - er legte schön in die Mitte auf den in den Strafraum hineinstoßenden Griezmann ab, der den Ball aber aus zwölf Metern knapp am Tor vorbeischoß. Noch vor dem Halbzeitpfiff wurde es noch einmal brenzlig für die Osteuropäer: Diesmal war es ein starker Eckball von Payet - der genau auf den Kopf von Giroud flog. Vom Elfmeterpunkt setzte der Mittelstürmer den Ball aber per Kopf knapp über das Tor. In der zweiten Halbzeit musste Tatarusanu in der 57. Spielminute erneut eingreifen.
Payet ließ links im Strafraum erst Hoban ins Leere schlittern, dann flankte er wunderbar auf Pogba. Die Direktabnahme des Juve-Spielers folgte und Tatarusanu wehrte gerade noch mit dem Fuß ab. Der Rumäne war zur Stelle und bewahrte seine Vorderleute vor dem Rückstand. Noch in der selben Minute war er allerdings machtlos und musste den ersten Gegentreffer für Rumänien während dieser Europameisterschaft hinnehmen: Payet schaufelte den Ball von rechts in den Strafraum, Rumäniens Keeper Tatarusanu und Giroud stiegen hoch. Tatarusanu griff am Ball vorbei, Giroud verlängerte den Ball per Kopf ins Netz - die Rumänen reklamierten noch ein Foulspiel, mussten sich aber mit dem Rückstand abfinden. Eine umstrittene Situation.
Giroud störte Tatarusanu entscheidend und berührte deutlich seine Fanghand und behinderte ihn dadurch, den Ball abzufangen. Eine schwierige Entscheidung für das Schiedsrichtergespann. Rumänien beschränkte sich nach ihrem Ausgleichstreffer aufs Verteidigen, Frankreich rannte an. Doch es dauerte bis zur 89. Spielminute: Frankreich spielte um den Strafraum herum, fand keine Lücke im Abwehrverbund von Rumänien, bis der Ball bei Dimitri Payet landete. Der fackelte nicht lange, zog aus 22 Metern ansatzlos ab und schon den Ball direkt in den linken oberen Winkel. Diesmal war Tatarusanu ohne Abwehrchance. Tatarusanu konnte an diesem Abend die Auftaktniederlage für Rumänien nicht verhindern, dennoch wirkte er über die gesamten 90 Minuten ruhig und souverän. Er spielte ordentlich mit und war in dauernder Kommunikation mit seinen Vorderleuten.