Manuel Neuer / Deutschland: Wie erwartet war Manuel Neuer gegen die defensiven Griechen selten gefordert. Trotzdem musste er zwei Gegentore hinnehmen, bei denen er aber ohne Chance blieb.

Über das gesamte Spiel zeigte sich Neuer sehr präsent und spielte erneut gut mit. Seine offensive Spielweise zahlte sich beispielsweise in der 27. Minute als, als er einen gefährlichen Steilpass der Griechen weit außerhalb der 16ers klären konnte. Sein offensives Torwartspiel ermöglichte, dass die deutsche Elf sehr hoch verteidigen konne und damit einen hohen Druck im Mittelfeld erzeugen konnte.

In der 32. Minute parierte Deutschlands Nr. 1 den einzigen gefährlichen Schuss in der ersten Halbzeit. Ninis hatte von Strafraumeck abgezogen und zwang Neuer, nach rechts unten abzutauchen.

Beim Gegentor zum 1:1 sah es auf den ersten Blick so aus, als ob Neuer die Hereingabe von Salpingidis eventuell hätte abfangen können. Jedoch war es äußerst schwierig, an die scharfe flache Hereingabe heran zu kommen. So entschied sich Neuer, im Tor zu bleiben. Mit etwas Glück hätte er Samaras noch fast mit der rechten Hand abgeblockt.

Kurz vor Schluss musste sich Neuer noch das zweite Gegentor einfangen. Beim fragwürdigen durch Boateng verursachten Handelfmeter entscheid sich Neuer für die falsche Ecke und Salpingidis verwandelte zum 2:4-Endstand kurz vor Schluss der Partie.

Somit schaffte Manuel Neuer nach der WM 2010 bereits zum zweiten Mal in seiner Nationalmannschaftskarriere den Einzug ins Halbfinale bei einem großen Turnier.

Michalis Sifakis / Griechenland: Die eigentliche Nummer 2 Griechenlands hatte im Turnier noch kein Gegentor kassiert. Nachdem er im zweiten Gruppenspiel den verletzten Chalkias vertreten hatte, hatte er einen soliden Eindruck hinterlassen. Im Viertelfinalespiel gegen die deutsche Mannschaft hatte er nicht seinen besten Tag.

Schon in der vierten Minute stand Sifakis im Blickpunkt. Einen Schuss von Khedira ließ er nach vorne abprallen und hatte Glück, dass Klose, der den Abpraller über die Linie drückte, im Abseits stand.

Allgemein fiel auf, dass der griechische Torhüter viele Bälle abprallen lies und daher nicht sicher wirkte. So auch in der 36. Minute, als er einen erneuten Schuss von Khedira nicht festhalten konnte, dieses Mal aber kein Deutscher zur Stelle war. Gut dagegen war seine Rettungstat bei der Großchance von Özil in der 23. Minute, als er vor dem völlig freistehenden Realstar sehr lange stehen blieb.

In der 39. Minute war es dann soweit. Sifakis musste sein erstes Gegentor hinnehmen. Lahm zog aus 16 Metern ab und der leicht verdeckte und sich nach außen drehende Schuss schlug in der linken oberen Torwartecke ein. Sifakis berührte mit der linken Hand den Ball leicht. Ganz unhaltbar erschien dieser Ball nicht.

Nichts zu bestellen gab es für den Keeper dagegen beim 2:1 in dere 2. Halbzeit. Sami Khedira jagte den Ball volley unter die Latte. Kurz darauf aber der nächste kapitale Fehler. Bei einer Freistoßflanke von Mesut Özil verschätzte sich Sifakis völlig, so dass Klose ins leere Tor aus 5 Metern einköpfen konnte.

Unglücklich dann das vierte Gegentor: Sifakis rettete noch gut im 1- gegen-1 mit Klose als er den Winkel geschickt verkürzte. Marco Reus reagierte auf den abprallenden zweiten Ball und donnerte den Ball kompromisslos zum 4:1 ins griechische Tor.

Kurz danach konnte sich Sifakis nochmals mit einer Fußabwehr gegen Klose auszeichnen. Alles in allem ein schwaches Spiel des griechischen Torhüters Sifakis.

Aufstellungen:

Deutschland:

Neuer - Boateng , Hummels , Badstuber , Lahm - Schweinsteiger , Khedira - Reus , Özil , Schürrle - Klose

Einwechslungen:

• 67. T. Müller für Schürrle
• 80. Gomez für Klose
• 80. M. Götze für Reus

Griechenland:

Sifakis - Torosidis , K. Papadopoulos , Sokratis , Tzavellas - Makos , Maniatis - Ninis , Katsouranis , Samaras - Salpingidis

Einwechslungen:

• 46. Gekas für Ninis
• 46. Fotakis für Tzavellas
• 72. Liberopoulos für Makos