Aufstellungen:
Italien:
Buffon - Bonucci , de Rossi , Chiellini - Pirlo - Maggio , Marchisio , T. Motta , Giaccherini - Balotelli , Cassano
Einwechslungen:
- 63. Montolivo für T. Motta
- 69. di Natale für Balotelli
- 83. Giovinco für Cassano
Kroatien:
Pletikosa - Srna , Corluka , Schildenfeld , Strinic - Vukojevic - Rakitic , Modric , Perisic - Mandzukic - Jelavic
Einwechslungen:
- 68. Pranjic für Perisic
- 83. Eduardo für Jelavic
- 90. + 4 Kranjcar für Mandzukic
Tore: 1:0 Pirlo (39.); 1:1 Mandzukic (72.)
Gianluigi Buffon / Italien: Nach einer ruhigen Anfangsphase für den italienischen Keeper sah man in der 31. Spielminute eine Besonderheit: Einen Fehlpass des Keepers, beziehungsweise einen Abschlag vor die Füße des Gegners. Das war nicht weiter tragisch, da der Ball weit genug vom Tor entfernt war, fiel aber auf, da Buffon Rückpässe selten direkt nach vorne klärt, sondern meistens nach einem gut postierten Verteidiger sucht.
In dieser Phase muss Buffon auch zum ersten Mal auf der Linie eingreifen, eine Eingabe der Kroaten, die der Stürmer knapp verpasst hatte, konnte er sicher aufnehmen. Wobei man beachten muss, dass sicher aufnehmen bei Buffon nicht zwingend heißt, dass er den Ball direkt fängt. Wie so oft in der Vergangenheit und auch zweimal im Spiel gegen Kroatien ließ er den Ball minimal abtropfen, um ihn dann direkt zu sichern. Was bei anderen Keepern leichte Unsicherheit vermuten ließe, wirkt bei Buffon einkalkuliert und absolut souverän.
Auch nach der Pause fiel wieder auf, wie locker und selbstbewusst Buffon aufspielt: Einen Rückpass per Kopf im 5m-Raum nach einem Einwurf quittierte er, nachdem er den Ball gefangen hatte, mit einem Lächeln. Nichts zu lachen gab es dann aber in der 72. Spielminute, als Mandzukic den Ball im Strafraum annehmen und aus kürzester Distanz den Ausgleich erzielen konnte. Buffon stürmte noch auf den Keeper zu, konnte aber nichts mehr machen.
Dabei blieb es, mehr gab es für den souveränen, aber wenig geprüften Keeper nicht zu halten.
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Bewertung: 7 von 10 Punkten]
Stipe Pletikosa / Kroatien: Hatte Pletikosa gegen Irland noch verhältnismäßig wenig zu tun, wurde er im zweiten Spiel voll gefordert. Schon in der dritten Minute musste er zum ersten Mal abheben, doch Marchisios Schuss verfehlte genauso den Kasten wie Balotellis Versuch wenige Minuten später. Zum ersten Mal wirklich eingreifen musste der Keeper dann in der 15. Spielminute, als erneut Balotelli von der Strafraumgrenze abzog. Der harte Schuss des Stürmers landete zwar genau auf dem Mann, doch der Keeper konnte ihn nicht kontrolliert abwehren. Stattdessen parierte er ihn unkonventionell nach vorne, was zwar in dieser Form in keinem Lehrbuch zu finden ist, aber nicht bestraft wurde.
Anschließend befreiten sich die Kroaten etwas vom Dauerdruck der Italiener, was auch dem Keeper eine Verschnaufpause brachte, ehe er in der 37. Spielminute seinen ganz großen Auftritt hatte. Gegen den freistehenden Marchisio verließ er im richtigen Moment seinen Kasten, verkleinerte geschickt den Winkel und wehrte den Ball dann stark mit dem Oberkörper ab. Damit aber nicht genug: Nur Sekundenbruchteile später war er wieder oben und er schaffte es, sich auch in den Nachschuss des Italieners zu werfen und diesen zur Ecke abzuwehren.
Dass es nur zwei Minuten später dennoch 1:0 für Italien stand, war nicht die Schuld des Keepers. Pirlo verwandelte einen Freistoß direkt, an den der Keeper aus seiner Position nicht mehr gelangen konnte. Hätte er einen Schritt mehr gemacht und somit deutlicher spekuliert, wäre der Ball zwar haltbar gewesen, er hätte das Torwarteck aber auch gefährlich weit aufgemacht.
Nach dieser turbulenten ersten Hälfte erwartete den Keeper eine sehr beschäftigungsarme zweite Halbzeit, in der er sicher mitspielte, aber nicht mehr voll gefordert wurde. Es blieb bei einem Gegentreffer und beim Stand von 1:1, was den Kroaten weiterhin alle Möglichkeiten offen lässt.
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Bewertung: 7 von 10 Punkten]