AF3 - Niederlande - Tschechien 0:2

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Euro-Aus für Oranje. Tschechien mit der Sensation im Viertelfinale

torwart.de-Bewertung Stekelenburg Vaclik
Ausstrahlung
Torverteidigung
Raumverteidigung
Spieleröffnung
Gesamt

Maarten Stekelenburg / Niederlande:

Die Niederlande war von Beginn an tonangebend, wodurch die Tschechen offensiv so gut wie gar nicht zur Geltung kamen. Lediglich ein Distanzschuss von Holes über das Tor von Stekelenburg war zu verzeichnen. Weitere zaghafte Versuche verfehlten ebenfalls ihr Ziel. Den ersten wirklichen Schuss auf das Tor hatte Schick nach 28 Minuten, doch sein Schuss wurde noch entscheidend abgefälscht, weswegen der Torwart keine Probleme hatte den Ball festzuhalten, indem er sich in den Schuss hineingleiten ließ.

In der 68. Minute gingen die sich in Überzahl befindlichen Tschechen durch Holes in Führung. Stekelenburg sah dabei alles andere als gut aus. Eine Freistoßflanke in der Nähe der Eckfahne wurde auf den zweiten Pfosten gespielt, wo Kalas das Kopfballduell gewann und noch einmal in die Mitte köpfte. Dort drückte Holes den Ball dann ohne Probleme über die Linie. Stekelenburg ging erst auf die Flanke, kam aber etwas zu spät und griff dann auch nicht ein, wodurch er sich am zweiten Pfosten dann komplett aus der Situation nahm, sodass im folgenden Verlauf der Szene keine Aktion des Keepers mehr möglich war.

Auch bei dem zweiten tschechischen Treffer durch Schick agierte der Torwart etwas unglücklich. Holes zog in halblinker Position in den Strafraum und auf das Tor. Im perfekten Moment legte er auf Schick ab, der am ersten Pfosten 8 Meter vor dem Tor positioniert war. Dieser schloss sofort ab und traf gegen die Laufrichtung von Stekelenburg, der sich nur auf die beiden tschechischen Spieler in der Mitte konzentrierte und gar nicht damit rechnete, dass Schick selbst abschließen könnte. Dadurch war er beim Abschluss diesen einen Schritt zu weit in der Mitte und konnte nicht mehr mit einer etwaigen Fußparade parieren.

In der Nachspielzeit konnte sich der Torwart noch einmal auszeichnen, als er einen Schuss von Krmencik mit einer Hand und einer starken Reaktion noch zur Seite abwehren konnte. Allerdings wurde anschließend noch auf Abseits entschieden.

Torwartvergleich Stekelenburg Vaclik
Gegentore 2 0
Torschüsse gesamt 12 6
Schüsse aufs Tor 5 0
Geblockte Torschüsse 3 2
Schüsse außerhalb Strafraum 4 1
Schüsse innerhalb Strafraum 8 5
Torwartparaden 3 0
Schüsse gehalten % 60
Lange Pässe 31 20
Kurze Pässe 6 7
Flanken abgefangen 2 0
Ballkontakte 48 34
Pässe/davon angekommen 37/12 27/15
Gefaustete Bälle 0 0
Fehler vor Gegentor 0 0

Tomas Vaclik / Tschechien:

Das Spiel begann sehr intensiv und vor allem die Niederlande hatten in den Anfangsminuten die ersten offensiv vielversprechenden Szenen. Dabei war die Oranje sehr flexibel, spielten aber auch einige Hereingabe hoch in die Mitte. Vaclik war zwar immer wieder mutig und versuchte diese Bälle auch abzufangen, jedoch verschätzte er sich auch zum Beispiel in der 8. Und in der 13. Minute massiv, und hatte großes Glück, dass sein mangelhaftes Stellungsspiel nicht bestraft wurde.

Im weiteren Verlauf gab es immer wieder gute Szenen, der Niederländer, jedoch waren diese jeweils nicht wirklich gefährlich. In der 38. Minute war Vaclik bei einer flachen Hereingabe auf dem Posten und klärte dieser auf der Höhe des ersten Pfosten mit dem Fuß, bevor diese einen Abnehmer finden konnte. Mehr passierte bis zur Hälfte nicht, dafür wurde es gleich nach Wiederbeginn spektakulär. Malen lief allein auf Vaclik zu, der zwar hochstand, diesmal aber ein deutlich besseres Timing hatte und nicht überhastet agierte. Malen wollte den Ball an Vaclik vorbei legen, doch dieser tauchte beherzt ab und fischte die Kugel dem Angreifer regelrecht vom Fuß und war im Nachgang schneller als Depay. Eine strake Aktion des Keepers, der in der ersten Halbzeit deutlich unsicherer wirkte.

Kurioserweise leitete Vaclik damit den Sieg seiner Mannschaft ein. Verunsichert durch diese Szene unterliefen der Oranje in der Abwehr einige Fehler, wodurch sie sich selbst schlugen. Aufgrund der roten Karte gegen de Ligt und den schnellen Treffer konnte sich Tschechien dann auf schnelle Gegenstöße konzentrieren. Die Defensive agierte sattelfest und auch Vaclik war nunmehr stets Herr der Lage und wirkte auch bei Flanken sehr sicher und überzeugte durch seine sehr hohe Präsenz und Lufthoheit.

Man kann daher mit Fug und Recht behaupten, dass Vaclik mit seinen Aktionen in der zweiten Halbzeit durchaus spielentscheidend zu Gunsten seiner Mannschaft war.