Ein Spiel, welches Spanien von Anfang an dominierte, aber zu harmlos war. Da war nichts Zwingendes, nichts Atemberaubendes von Spanien, bis in der 20. Minute, wo Kroatien in Führung ging. Unai Simon wollte einen Ball stoppen, dieser versprang und rollte weiter ins Tor. Ein Kuriosum -Kroatien feierte und spielte mutig auf, aber das war auch der Weckruf für Spanien. Die Iberer starten ihre wirksame Passmaschine und erspielten sich immer wieder gefährliche Torchancen. Folgerichtig glichen die Spanier noch vor der Halbzeit aus und gingen sogar mit 3:1 in Führung. Als die meisten Beobachter die Kroaten bereits abgeschrieben hatten, glichen sie innerhalb weniger Minuten kurz vor Schluss zum 3:3 aus – ein sehenswerter Erfolg.
Der Torhüter von Dynamo Zagreb stand sofort im Fokus, denn Spanien drückte von Anfang an. So konnte er bereits nach etwas über einer Viertelstunde sich beweisen, als er mit einer sehenswerten Fußabwehr einen Ball klärte.
Kurz vor dem Ausgleich der Spanier in der 38. Minute konnte man jedoch ein wenig den Kampfgeist des Torwarts erkennen, als er aus dem Tor eilt, dann wieder zurück eilte. Auf den ersten Blick wirkte diese Entscheidung überhastet, sie verschaffte der Abwehr jedoch wertvolle Zeit, um die Abwehr zu formieren und gab Livakovic die Chance, auch den aus dem Zentrum abgefeuerten Schuss mit einer starken Parade zu parieren. Leider waren seine Mitspieler dann nicht aufmerksam genug, um den sofortigen Nachschuss von Sarabia zu blocken. Für Livakovic war bei nichts zu machen.
Auch beim 1:2 in der 57. Minute war Livakovic machtlos. Nach einer tollen Kombination über den linken Flügel flankt Ferran Torres gefühlvoll auf den Kopf von Azpilicueta, der nur den Ball aus 5 Metern nur noch einnicken musste.
Deutlich hingegen war, dass er im 1-gegen-1 immer wieder ein eine Grätsche „sprang“. Er setzte die Grätsche immer sehr dynamisch und oft hoch an, weshalb er hier einmal den Ball unter dem Gesäß durchgeschoben bekommt. So auch beim 1:3 für Spanien. Nach einem Seitenwechsel Ferran Torres den kroatischen Verteidiger schlecht aussehen und lief unbedrängt aus halbrechter Position auf Livakovic zu. Der kroatische Torwart spring in die Grätsche (langer Block) und öffnet damit den Raum unter seinem rechten Bein. Torres erkannte die Lücke und schob den Ball zum vermeintlich vorentscheidenden 1:3 in der 77. Minute. Wäre er bei dieser Aktion stehen geblieben, als einzig in die Grätsche zu springen, hätte er diesen Ball aus diesem Winkel halten können - und vielleicht seiner Mannschaft etwas mehr Luft und Zeit verschaffen können.
In der Verlängerung erzielte Spanien in der 100. Minute das 4:3. Brekalo unterlief eine Flanke von Olmo von rechts. Morata nahm den Ball sehenswert mit rechts an, legte sich den Ball auf den linken Fuß und jagte den Ball kompromisslos unter den Querbalken ins Tor der Kroaten. Livakovic versuchte noch im Moment der Ballannahme dem Schützen entgegenzugehen und einen Block aufzubauen. Die Entscheidung, eine tiefere Position im Tor einzunehmen, wäre bei diesem Schuss die besser Option gewesen.
Die endgültige Entscheidung fiel in der 103. Minute. Die Spanier brillieren mit starkem Umschaltspiel über den rechten Flügel. Erneut flankt Olmo von rechts flach in den Strafraum, wo Oyarzabal
den Ball unter Druck von zwei kroatischen Abwehrspielern annehmen kann und im zweiten Kontakt den Ball aus 7m in die Maschen setzt. Livakovic versuchte erneut, den Block zu stellen. Allerdings lehnte er den Oberkörper zu weit nach hinten. Vom Oberkörper des Torwart geht der zentral geschossene Ball ins Tor.
Insgesamt ein turbulentes Spiel für den kroatischen Torwart. Die Spanier kamen insgesamt zu 23 Torabschlüssen. Livakovic konnte dabei mit guten Paraden immer wieder auch positive Akzente setzen. Jedoch traf der bei einigen Toren der Spanier nicht immer die beste Entscheidung in der jeweiligen Spielsituation. Mit etwas mehr Geduld und einem ruhigeren Agieren in der Standzone wäre der eine oder andere Treffer sogar noch zu verhindern gewesen.
Das 11. Länderspiel des 24-jährigen Torwarts begann sehr unglücklich. Die Kroaten gingen mit einem Eigentor aus heiterem Himmel in Führung. Was war genau passiert? Simon, der eigentlich für seine hervorragenden fußballerischen Qualitäten bekannt ist, ließ den Rückpass über den rechten Fuß rutschen, so dass er ins Tor ging.
Der erst 18-jährige Pedri spielte den Rückpass leicht halbhoch und mit einem Rechtsdrall auf Simon. Simon passte seine Position zur Verarbeitung des Balles leicht an. Er beschäftigte dabei sogleich mit der Weiterverarbeitung des Balles indem er die nächste Anspielstation auf der rechten Seite der Spanier ins Visier nahm. Dabei wollte er sich den Ball mit dem ersten Kontakt sofort auf die rechte Seite zur zügigen Spielfortsetzung legen.
Simon erkannte dabei jedoch zu spät, dass der angedrehte aufsetzende Ball nach der Bodenberührung eine veränderte Bahn nehmen würde und viel schwerer zu verarbeiten sein würde.
So berührte Simon den Ball nur noch leicht mit der rechten Innenseite und lenkte den Ball unglücklich ins eigene Tor. Als Eigentorschütze trug sich Feldspieler Pedri ein.
Trotzdem kann Simon diesen Fauxpas abschütteln und beweist, dass er ein sehr stabiler und starker Rückhalt ist, denn auch die Kroaten wissen, wie Tore erzielt werden. Bäumte sich seine Mannschaft bis 10 Minuten vor Ende der regulären Spielzeit auf und spielte sich ein stabiles 1:3 heraus.
konnte man doch nicht verbergen, dass Unai Simon in der 58. Minute gegen Modric klären musste und in der 85. Minute einfach dann seine Abwehr gegen Modric heillos überfordert war.
Simon konnte im Gestochere vor der Torlinie nicht wirklich eingreifen und wirkte auch hier nicht konsequent, nicht entschlossen genug. So musste er hier und in der zweiten Minute der Nachspielzeit die Gegentore hinnehmen.
Doch in der 92. und 96. Minute konnte er dann seine Mannschaft bewahren und zeigte seine Klasse, ebenso als Kramaric aus der Distanz am Ende nochmals alles auf eine Karte setzte, aber Simon war zur Stelle.