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M. Zetterer: "Langfristig Bundesligakeeper werden"

von T. Schlitzke

Torwart.de konnte exklusiv mit Bremens Neuzugang Michael Zetterer sprechen. Der Ex-Keeper aus Unterhaching gibt dabei Einblicke in die Welt der Profis, seine Gefühle während des ersten Länderspiels für Deutschland und die Gründe für einen Wechsel nach Bremen.

torwart.de: Michael, als der Anruf aus Bremen kam, warst du da im ersten Moment aufregt?

Michael Zetterer: Ich würde nicht unbedingt sagen, dass ich aufregt war. Aber natürlich ist man glücklich, wenn die eigene Leistung anerkannt wird und Anfragen von höheren Vereinen kommen, von denen man als Kind nur geträumt hat.

torwart.de: War Bremen deine einzige Wahl?

Zetterer: Ich bin ehrlich: Es gab diverse Gespräche mit anderen Vereinen im Winter, auch aus der Bundesliga. Aber bei Bremen hat mich das Gesamtkonzept überzeugt und auch die Art und Weise wie man sich um mich bemüht hat. Das war alles sehr positiv.

torwart.de: Was meinst du konkret?

Zetterer: Das Umfeld war ein Thema für mich. Bei Bremen ist alles sehr professionell, aber dennoch auch familiär. Das fängt bei der Geschäftsstelle an und hört beim Team auf. Jeder kennt jeden. Auch hat mir die Philosophie der Trainer gefallen und die mögliche Zusammenarbeit mit Christian Vander, dem Torwarttrainer von Werder, den ich schon aus der U20 Nationalelf kannte.

torwart.de: Wie wichtig war denn genau der Faktor „Torwarttrainer“ für dich?

Zetterer: Auf jeden Fall hat das eine große Rolle gespielt. Als junger Torwart möchtest du immer viel lernen und da ist es wichtig, dass du die Philosophie des Torwarttrainers kennst und auch vertreten kannst. Christian und ich sprechen die selbe Sprache im Bezug auf Torhüter.

torwart.de: Da war es von Vorteil, dass du ihn vom DFB kanntest und er dich.

Zetterer: Natürlich, ich wusste daher, wie er arbeitet und worauf er im Torwartspiel Wert legt.

torwart.de: Du hast deinen Verein Unterhaching im Winter verlassen. Das ist nicht unbedingt der Standard, sondern die Ausnahme.

Zetterer: Das ist richtig. Vor allem auch da ich selbst mit mir nicht ganz in der Hinrunde zufrieden war. Aber Manni Schwabl (Hachings Präsident, die Red.) hatte mich in diesem Wechsel bestärkt und er war eine logische, nächste Karrieentwicklung für mich.

torwart.de: Man muss aber auch erwähnen, dass Haching immer Geld benötigt aufgrund der Schulden.

Zetterer: Über die finanzielle Situation bei Unterhaching hatte ich natürlich keinen Einblick. Aber Haching hat für mich eine Ablösesumme erhalten. Da war es sicherlich einfacher für den Klub mich gehen zu lassen.

torwart.de: Nach deinem Zugang und auch davor gab es viele, öffentliche Diskussionen in Bremen. Hattest du das alles so erwartet?

Zetterer: Man hatte mich darauf eingestellt, dass es da durchaus öffentliche Diskussionen und Meinungen geben könnte, die nicht ganz einfach sind. Aber ich sehe in diesen Diskussionen nichts negatives. Das ist ein normaler Prozess wenn neue Spieler kommen, dass diese auch hinterfragt werden. Ich kann damit leben und wenn absolute Ruhe wäre, wäre das sicherlich auch nicht gut. Etwas Unruhe kann auch immer mal anspornen.

torwart.de: Hattest du bei Bremen mehr Durchlässigkeit gesehen als vielleicht bei Bayern München oder Bayer Leverkusen, wo die Torwartsituation über Jahre geklärt zu sein scheint?

Zetterer: Für mich ist es wichtig eine gewisse Perspektive im Verein zu sehen und das war in Bremen mehr gegeben als bei den anderen Angeboten.

torwart.de: War dir die Torwartsituation im Verein bewusst mit all den Konkurrenten?

Zetterer: Raphael Wolf kannte ich nur aus dem Fernsehen und ich hatte mir da jetzt nicht gesagt, dass ich nun schnell aus dem Tor drängen kann. Er ist ein etablierter Torwart in der Bundesliga. Strebinger kannte ich zwar aus der Nationalmannschaft und Casteels geht im Sommer ja wieder zurück. Im Großen und Ganzen aber bin ich durchaus optimistisch, dass ich meinen Platz bei Bremen finden kann.

torwart.de: Welche Ziele setzt du dir denn dann konkret?

Zetterer: Es ist mein Ziel, mich über das Training und die U 23 zu empfehlen und im Bundesliga-Team zu etablieren. Langfristig möchte ich natürlich auch Bundesligakeeper werden.

torwart.de: Was waren für dich die größten Unterschiede zu Unterhaching? Auch im Bezug auf dein Torwartspiel.

Zetterer: Es gibt schon große Unterschiede! Die ganze Dynamik und Geschwindigkeit ist eine andere. Natürlich gibt es auch in der 3.Liga Spieler, die mal in der 1. oder 2. Bundesliga gespielt haben. Aber im Allgemeinen merkst du in jedem Training, dass das Tempo viel schneller ist und du da erst einmal reinkommen musst. Die Spieler bewegen sich viel mehr und auch als Torwart bist du mehr gefragt.

torwart.de: Gibt es bei dir eigentlich auch Lieblingsübungen im Torwarttraining?

Zetterer: Es macht immer Spaß, wenn wir Torschusstraining machen. Aber generell liebe ich das ganze Torwarttraining als solches und eine konkrete Lieblingsübung habe ich nicht

torwart.de: Wie oft hast du Torwarttraining?

Zetterer: Ich trainiere ja immer mit den Profis, dabei haben wir eigentlich jeden Tag 30 Minuten mit unserem Torwarttrainer und dazu Mittwoch noch eine komplette Einheit. Die Mischung für mich ist ganz optimal.

torwart.de: Nutzt du auch Einzeltraining?

Zetterer: Ich versuche sehr häufig in das Fitnessstudio zu gehen und an meiner Athletik zu arbeiten. Auch sonntags nach den Spielen im Training versuche ich manchmal noch eine kleine Sonderschicht einzulegen und mit einem Spieler im Training z.Bsp. Freistöße zu trainieren.

torwart.de: Am letzten Wochenende trafen zwei Keeper aus dem Spiel. Hast du auch diesen Traum?

Zetterer: Eigentlich nicht. Wenn es passiert oder ich mal nach vorne „muss“, dann ist es schön. Aber ich hole meine Motivation aus dem Toreverhindern.

torwart.de: Wie bist du eigentlich ins Tor gekommen?

Zetterer: Ursprünglich war ich ja Stürmer! Erst in der E-Jugend bei einem Probetraining von Unterhaching fehlte ein Torwart und ich bin dann eingesprungen. Ich überzeugte und blieb dann als Torwart drin, auch wenn ich in der B-Jugend noch mal sporadische Einsätze als Stürmer hatte.

torwart.de: Würdest du dich als Torwart durch und durch bezeichnen, auch neben dem Platz?

Zetterer: Ich identifiziere mich zu 100% als Torwart und schaue mir natürlich auch andere Spiele mit der Brille des Keepers an, keine Frage.

torwart.de: Und hast du auch ein Vorbild?

Zetterer: Ein konkretes Vorbild habe ich nicht, aber ich schaue mir durchaus viele Sachen von anderen Torhütern ab. Von Manuel Neuer sicherlich mehr, aber auch ein Yann Sommer von Gladbach gefällt mir sehr gut in seiner Technik.

torwart.de: Wie gehst du eigentlich mit Fehlern um? Die Standardaussage ist ja immer, dass „der Fehler abgehakt wird“ und man „zum nächsten Spiel schaut“.

Zetterer: Es stimmt, das ist eine typische Antwort für Fußballer, die man den Medien gibt. Aber im Inneren denkt man natürlich noch länger über einen Fehler nach, analysiert ihn mit dem Trainerteam und denkt für sich, was man hätte besser machen können.

torwart.de: Du bist nun Profi geworden. Merkst du, dass du dein Verhalten auch nach außen hin anpassen musstest?

Zetterer: Das auf jeden Fall. Du stehst heutzutage wahnsinnig unter Beobachtung und du musst vorsichtig sein zu wem du was sagst und wozu. Aber Bremen hat mich hier gut vorbereitet und das ist eben Teil des Geschäfts.

torwart.de: Ist Fußballer denn dein Traumberuf?

Zetterer: Das auf jeden Fall. Ich kann mir nichts anderes vorstellen.

torwart.de: Hattest du einen Plan B neben dem Fußball?

Zetterer: In Unterhaching habe ich mal ein dreimonatiges Praktikum neben dem Fußball gemacht. Aber ich habe mich dann erst einmal auf den Fußball fokusiert.

torwart.de: Was sind deine weiteren Ziele?

Zetterer: Wie ich vorhin bereits erwähnte, auf jeden Fall Einsätze in der Bundesliga. Und kurzfristig die U20 WM in Neuseeland.

torwart.de: Freust du dich sehr auf diese WM?

Zetterer: Ich denke, dass ich ganz gute Chancen habe dort zu spielen. Es wird mein erstes, großes Highlight und Turnier sein. Von daher bin ich schon sehr heiß!

torwart.de: Wie viel hat dir dein erstes Junioren Länderspiel bedeutet?

Zetterer: Mittlerweile durfte ich ja bereits zwei Spiele bestreiten. Bei der Nationalhyme hatte ich auf alle Fälle Gänsehaut und war sehr stolz. Die Halbzeit gegen Italien war für mich einzigartig.

torwart.de: Abschließend noch: Wie sehr beschäftigst du dich mit Material?

Zetterer: Sehr viel. Mittlerweile bekomme ich auch diverse Angebote von anderen Ausrüstern und mir ist es enorm wichtig, dass alles passt. Mein Aurüster kümmert sich sehr gut um mich und ich bringe auch eigene Ideen mit ein.

torwart.de: Vielen Dank für das tolle Interview.

Zetterer: Sehr gerne doch!


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