Michael Esser ist seit sieben Jahren beim VfL Bochum im Tor. Sein Profidebüt gab er am 6. Mai 2012, dem 34. und letzten Spieltag der Saison 2011/12, bei einem Auswärtsspiel gegen FC Erzgebirge Aue. Nun wechselt er nach Österreich! Mit torwart.de spricht er über diesen Schritt.

torwart.de: Michael, was waren deine Gründe für den Wechsel nach Österreich?

Michael Esser: Das schöne Wetter natürlich (lacht). Nein, die Perspektive hat einfach gestimmt. Mit Sturm Graz habe ich sogar die Möglichkeit, in der Europa League spielen zu können. Der Verein hat sich sehr um mich bemüht. Und nach der langen Zeit hier ist es ja auch schön, mal etwas anderes zu sehen.

torwart.de: Eventuell könntest du international spielen: Wie sehr freust du dich darauf?

Esser: Darauf freue ich mich wirklich sehr. Es wäre eine Erfahrung, die ich bislang in meiner Laufbahn noch nicht machen durfte. Mal schauen, ob es klappt.

torwart.de: Wie schätzt du das Torwartniveau in Österreich ein?

Esser: Ich denke, dass das Niveau so ähnlich ist wie bei uns in Deutschland. Es wird mit Sicherheit ein paar Unterschiede geben, aber im Großen und Ganzen bewegt sich das wahrscheinlich doch auf einer vergleichbaren Ebene.

torwart.de: Konntest du auch mit deinem zukünftigen Torwarttrainer in Graz vorher reden und wie wichtig war dieser Aspekt für dich bei der Entscheidung?

Esser: So etwas ist für eine Entscheidung immer sehr wichtig. Mit dem Torwarttrainer selbst habe ich jetzt noch nicht persönlich gesprochen. Ich kenne ihn und seine Sichtweisen aber natürlich durch die Gespräche mit Cheftrainer Franco Foda.

torwart.de: Wie schwer wird dir der Abschied persönlich fallen, nach fast 8 Jahren in Bochum?

Esser: Ich habe mir diese Entscheidung sehr gut überlegt. Aber klar, es wird mir mit Sicherheit schwer fallen, mich von allen Leuten, mit denen ich jahrelang zusammengearbeitet habe, zu verabschieden. Man geht ja auch nicht so ganz, wird sich sicherlich immer wieder sehen und den Kontakt halten.

torwart.de: Du konntest dich nur in einer Saison als Nummer eins behaupten. Hat dich diese Situation unzufrieden gemacht?

Esser: Ja klar, durchaus. Man will ja immer spielen als Profi. Jetzt am Ende habe ich es ja doch noch geschafft, ein paar Spiele mehr zu machen. Darauf kann ich auch für meine eigene sportliche Zukunft durchaus aufbauen.

torwart.de: Im Vergleich zur neuen Nachwuchsgeneration hast du noch den klassischen Weg über kleinere Vereine gesucht. Ist das heute die Ausnahme und welche Erfahrungen konntest du daraus mitnehmen?

Esser: Ich denke, dass das heute grundsätzlich die Ausnahme darstellt. Es gibt nicht viele, die es in dem Alter noch aus dem Amateurbereich zu den Profis schaffen. Ich persönlich konnte durch diese Entwicklung aber auch einiges mitnehmen. Man lernt es einfach viel mehr zu schätzen, nun Profifußballer zu sein. Insgesamt arbeitet man dadurch vielleicht auch etwas härter an sich als andere.

torwart.de: Welche Ziele hast du noch für den Rest der Saison bei Bochum?

Esser: Gesund zu bleiben. Und natürlich mit dem VfL noch so viele Punkte wie möglich zu holen, um so in der Tabelle vielleicht noch den einen oder anderen Platz nach oben zu klettern.