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L. Karius: "Ich schaue mir von allen guten Keepern etwas ab"

von T. Schlitzke

Loris Karius gilt als einer der Shootingstars in dieser Runde. Der Mainzer Keeper hat es nun auch in die U21 Nationalmannschaft geschafft und liefert sich dort ein heißes Duell mit Bernd Leno und Timo Horn. Torwart.de sprach exklusiv mit dem Torwart!

torwart.de: Du hast die erste Rote Karte deiner BL-Karriere gegen Hertha BSC bekommen, wie hast du die Aktion später beurteilt und wie hast du diese Karte aufgenommen?

Loris Karius: Das war schwierig, es war einerseits ein Fehler von mir, andererseits war ich auch noch am Ball dran. Aber wenn der Schiedsrichter entscheidet, muss man das so hinnehmen. Und man muss es schnell abhaken, es bringt nichts, sich damit gedanklich ewig zu belasten./p>

torwart.de: Nach einem guten Start in die Saison seid ihr in den vergangenen Spielen weiter nach unten in der Tabelle gerutscht. Jetzt gab es seit Langem erstmals wieder einen Sieg im Spiel gegen Frankfurt, aber unten raus seid ihr noch nicht. Wie erklärst du dir diese Entwicklung des Teams?

Karius: Am Anfang der sieglosen Serie hat uns oft auch das nötige Quäntchen Glück gefehlt, um die Spiele zu gewinnen. Wir sind in eine Negativspirale reingerutscht, aus der es schwer war, wieder herauszukommen. Irgendwann fehlt einem nach vielen fehlenden Erfolgserlebnissen auch ein Stück weit das Selbstvertrauen. Aber ich denke unser Spiel gegen Eintracht Frankfurt war ein Schritt in die richtige Richtung. Natürlich ist es unser erklärtes Ziel, jetzt weiter zu punkten, um uns von den Abstiegsregionen in der Tabelle abzusetzen.

torwart.de: Welche besonderen Anforderungen werden an dich als Torwart im Abstiegskampf gestellt, um dem Team am besten helfen zu können?

Karius: Ich will der Mannschaft von hinten aus Sicherheit geben. Sie müssen sich darauf verlassen können, dass einer da hinten steht, der eventuelle Fehler ausbügeln kann. Es ist absolut wichtig, dass das Team mit diesem guten Gefühl der Sicherheit spielen kann. Dafür gebe ich mein Bestes.

torwart.de: Du wurdest relativ früh die Nummer eins bei einem Bundesligisten. Wie gehst du mit diesem großen Druck um? Und machst du ein spezielles mentales Training dafür?

Karius: Nein, aber ich versuche mich natürlich so gut wie möglich auf jedes Spiel vorzubereiten. Klar wird man mit den Spielen routinierter, aber ich bin immer noch vor jedem Match ein bisschen nervös – und das ist auch gut so, denn nur so kann man das Beste aus sich rausholen. Dieser positive Druck in Kombination mit einer gewissen Routine gibt einem die nötige Sicherheit.

torwart.de: Wie lange beschäftigen dich Fehler, die dir im Spiel unterlaufen und wie arbeitet ihr diese Fehler mit dem Torwarttrainer auf?

Karius: Im Spiel selbst gar nicht – und das ist auch wichtig so, denn man muss sich ja weiter voll auf die Partie konzentrieren, sonst unterläuft einem noch ein Fehler. Man muss sowas schnell wegstecken können. Nach dem Spiel analysieren wir alles gemeinsam mit dem Torwarttrainer in Ruhe.

torwart.de: Für Profisportler ist es wichtig auch mal vom Fußball abzuschalten. Welche Freizeitaktivitäten helfen Dir abzuschalten?

Karius: Ich habe ehrlich gesagt keine außergewöhnlichen Hobbys. Ich mache das, was man in meinem Alter halt so macht – sich mit Freunden treffen, was Essen gehen oder ins Kino. (lächelt) Also ziemlich unspektakulär.

torwart.de: An welchen Aspekten hast du besonders in der Winterpause gearbeitet?

Karius: Ich habe nicht alleine an einzelnen Dingen gearbeitet, sondern daran, mich mit dem Team gemeinsam optimal auf die Rückrunde vorzubereiten.

torwart.de: Dein Mainzer Torwarttrainer Stephan Kuhnert ist ein sehr erfahrener Torwart-Trainer. Worauf legt S. Kuhnert hauptsächlich wert und in welchen Bereichen hat er dich besonders weiter ausgebildet?

Karius: Es ist schwierig, da eine einzelne Sache herauszustellen. Ich arbeite nun seit drei Jahren mit Stephan Kuhnert zusammen, und er hat mich in allen Punkten verbessert.

torwart.de: Du hast als junger Torhüter in Manchester mit Routinier und Englands Nationaltorhüter Joe Hart und in Mainz mit den erfahrenen Christian Wetklo und Heinz Müller zusammen gespielt. Was konntest du dir von diesen erfahrenen Torleuten lernen und was zeichnete die Zusammenarbeit mit den Routiniers aus?

Karius: Ich versuche mir von allen guten Torwarten die eine oder andere Sache abzuschauen. Aber grundsätzlich steht für mich im Vordergrund, mein eigenes Spiel zu verbessern. Ich will niemanden kopieren, sondern mich selbst maximal weiterentwickeln.

torwart.de: Du hast die Torwartschulen vom VfB Stuttgart, Manchester City und Mainz durchlaufen und hast damit sehr viele Eindrücke schon in jungen Jahren sammeln können? Welche Trainer und Philosophien des Torwartspiels haben dich in deiner Entwicklung am meisten geprägt?

Karius: Jeder Torwarttrainer hat seine Eigenheiten – man lernt von jedem etwas und nimmt aus jeder Torwartschule etwas anderes für sich mit.

torwart.de: Die Torwartausbildung des VfB Stuttgart hat einen sehr guten Ruf und hat bereits sehr viele Bundesligatorhüter hervorgebracht. Welche Gründe gab es für dich, den VfB trotzdem frühzeitig zu verlassen und in der U18 für ManCity zu spielen?

Karius: Ich habe damals für mich bei ManCity die bessere Perspektive gesehen. Dort konnte ich als B-Jugendlicher direkt für die A-Jugend und die Amateure spielen. Das war so beim VfB nicht möglich.

torwart.de: Du giltst vor allem als guter Fußballer und hast eine sehr gute Torwarttechnik. Woher hast du dir diese Grundlagen geholt und wie gelingt es dir, dein fußballtechnisches Niveau noch weiter zu steigern?

Karius: Ich versuche im Training viel mitzuspielen und ins Feld zu gehen, auch mal ein Risiko einzugehen. Wichtig ist, dass man immer weiter an sich arbeitet – man hat immer Luft nach oben.

torwart.de: In welchen Bereichen könnte sich dein Torwartspiel noch weiter verbessern?

Karius: In allen. Ich bin erst 21 und kann mich auf allen Ebenen noch weiterentwickeln. In der Strafraumbeherrschung habe ich mich zwar schon verbessert, aber auch sie ist noch lange nicht perfekt. Auch mit dem linken Fuß muss ich besser werden.

torwart.de: Du hast in den vergangenen Jahren öfters deinen Torwarthandschuhausrüster gewechselt bevor adidas Dich als Partner gewinnen konnte. Wie wichtig ist für dich Torwartmaterial und wie sieht die Zusammenarbeit in Sachen Ausrüstung mit adidas aus?

Karius: Der Handschuh ist für einen Torwart das wichtigste Ausrüstungsstück, noch wichtiger als die Schuhe. Deshalb ist es immens wichtig, dass man Material arbeiten kann, das einem optimal passt. Mit Adidas ist der Kontakt und die Zusammenarbeit sehr eng. Wenn ich Änderungswünsche habe, werden diese sofort umgesetzt. So kann ich mir mein Arbeitsgerät Torwarthandschuh optimal und nach eigenen Maßstäben gestalten.

torwart.de: Momentan ist der Kampf um die U21 Plätze und auch im A-Team so hart umkämpft wie noch nie. Stachelt dich diese Konkurrenz an?

Karius: Auf jeden Fall! Es wäre auch total langweilig, wenn es keine Konkurrenz gäbe. Das spricht ja nur für die Qualität in der Mannschaft. Auch wenn ich keinen Stammplatz habe, habe ich mit der deutschen U-21-Nationalmannschaft durch ihre große individuelle Qualität die Chance auf Titel. Und die Chance, mich mit den besten zu messen.

torwart.de: Du hast vor kurzem deinen Vertrag in Mainz bis 2018 verlängert. Welche Gründe gab es für dich, weiter in Mainz zu bleiben und wie sieht deine mittelfristige Karriereplanung aus?

Karius: Ich habe hier verlängert, weil ich weiß, was ich an Mainz habe. Das Umfeld und der Verein gibt mir die Möglichkeit, hier in Ruhe zu arbeiten und mich als Torwart weiterzuentwickeln. Es ist besonders als junger Torwart wichtig, das Vertrauen zu spüren, und das spüre ich hier in Mainz immens. Natürlich hat aber jeder Fußballprofi einmal das Ziel, international in der Champions League zu spielen. Davon nehme ich mich nicht aus. Aber im Moment steht für mich im Vordergrund, hier in Mainz mit 05 den nächsten Schritt in meiner Entwicklung zu gehen.

torwart.de: Wir wünschen dir alles Gute für deine weitere Karriere und bedanken und für das Interview.

Karius: Gerne!


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