Weltklasse-Torhüter bei der Europameisterschaft

Zu den Favoriten gehören die Slowenen bei der Europameisterschaft nicht wirklich. Dennoch gibt es in den slowenischen Reihen einen Spieler, der in den vergangenen Jahren immer wieder mit dem Prädikat Weltklasse in Verbindung gebracht wurde, auch wenn er in Deutschland zumeist weniger Beachtung erfährt. Die Rede ist von Jan Oblak. Dieser wurde am 07.01.1993 in Skofja Loka geboren und spielte bis zu seinem 10. Lebensjahr bei seinem Heimatverein Locan, ehe er in die Nachwuchsabteilung von Olimpija Ljubljana wechselte und dort auch im Alter von 16 Jahren sein Profi-Debüt feiern durfte. Insgesamt absolvierte Oblak 34 Partien für die erste Mannschaft von Olimpija Ljubljana. Doch nach der Saison 2009/2010 erfolgte für den Torhüter mit 17 Jahren schon der Gang ins Ausland, als er einen Vertrag bei Benfica Lissabon unterschrieb.

Leihen innerhalb Portugals

Doch konnte er zunächst im Stadion des Lichts, der Heimspielstätte von Benfica, keinen Fuß fassen. Es erfolgten jeweils Leihen innerhalb Portugals. In der Zeit von 2010 bis 2013 spielte er für den SC Beira-Mar, den SC Olhanense, Uniao Leiria und den Rio Ave FC. Für diese Klubs absolvierte er insgesamt 50 Spiele, wenngleich er sich erst auf seiner letzten Leihstation beim Rio Ave FC in der Saison 2012/2013 als Stammtorhüter etablieren konnte. Ab der Saison 2013/2014 gehörte der damals 20-Jährige fest zum Team von Benfica an und absolvierte in dieser Spielzeit auch insgesamt 24 Spiele für Benfica. In diesen 24 Partien musste er lediglich 6 Gegentore hinnehmen, sodass er letztlich auch folgerichtig zum besten Torhüter der Saison in der portugiesischen Liga gewählt wurde. Doch nicht nur auf persönlicher Ebene war diese Saison die bis dahin erfolgreichste in der Karriere des damals 21-Jährigen. Mit Benfica gewann er in dieser Spielzeit die portugiesische Meisterschaft, den Pokal und auch den Liga-Pokal. Ebenso stand Benfica auch im Finale der Europa-League, ehe dort der ominöse Guthman-Fluch abermals zuschlug und Benfica zum wiederholten Male in einem europäischen Finale scheiterte.

Wechsel zu Atlético Madrid

Nach dieser Saison aber erfolgte sein bisher letzter Wechsel, als er für 16 Millionen Euro zu Atlético Madrid ging. Bis heute ist das die höchste Summe, die ein Klub im spanischen Fußball für einen Torhüter zahlte. Seit 2014 ist Jan Oblak aus dem Tor der Colchoneros, ein eher umgangssprachlicher Spitzname für Atlético, nicht mehr wegzudenken. Sowohl für den Klub als auch für den Torhüter hat sich seitdem eine große Erfolgsgeschichte entwickelt. Bereits 2014 gewann Oblak mit Atlético den spanischen Supercup, wenngleich er erst etwas später sein Debüt für den spanischen Hauptstadtklub gab. Konkret bestritt er seine erste Partie für den neuen Verein im Champions League-Gruppenspiel gegen Olympiacos und wenig später in La Liga gegen Getafe.

Hochphase und große Erfolge

Seine Hochphase erlebte der 1,88 m große Torhüter ab der Saison 2015/2016 und in den folgenden Jahren. In der genannten Spielzeit erreichte Atlético auch dank eines überragenden Torhüters das Champions League-Finale und das Team wurde als bestes Team der Champions League ausgezeichnet. Von 2015/2016 an erhielt Oblak viermal in Folge die Trofeo Zamorano für die wenigsten Gegentore in La Liga. Die großen Erfolge des Teams stellten sich 2018 und 2021 ein. So gewannen die Rojiblancos 2018 die Europa League und den europäischen Supercup und krönten sich in der Saison 2020/2021 zum spanischen Meister.

Zukunftsperspektiven und mögliche Wechsel

In den letzten Jahren fehlten wiederum ein wenig die jeweiligen Erfolge, wobei auch der Stern von Jan Oblak ein wenig sank und er in den vergangenen zwei Jahren gar mit einem Wechsel in Verbindung gebracht wurde, er nunmehr dennoch eine Dekade in Madrid vollgemacht hat. Auch zum gegenwärtigen Zeitpunkt steht wieder ein Wechsel im Raum, wenngleich es weniger an etwaigen schlechten Leistungen des Torhüters lag, denn Oblak konnte sich mit der Zeit wieder merklich stabilisieren. Dadurch gibt es in der Premier League mit Chelsea und Newcastle United zwei namhafte und finanzstarke Teams, sodass ein Transfer bei einer guten Europameisterschaft des Torhüters keine allzu große Überraschung wäre.