Werdegang:

Patrício spielt seit seiner Jugend bei Sporting Lissabon. Am 19. November 2006 debütierte er in der Primeira Liga. Dies blieb sein einziger Einsatz in der Saison 2006/07 Als Stammtorhüter Ricardo den Verein vor der Saison 2007/08 verließ, kämpften Patrício, Tiago und Neuzugang Vladimir Stojković um dessen Nachfolge. Patrício setzte sich schließlich Mitte der Hinrunde durch und ist seitdem Sportings Stammtorhüter. Er gewann 2007, 2008 und 2015 den Pokal und in den Folgejahren jeweils den Supercup. Darüber hinaus nahm er sechsmal an der UEFA Champions League teil, wobei der Achtelfinaleinzug 2008/09 den größten Erfolg darstellt. In der UEFA Europa League 2011/12 schied Patrício mit Sporting erst im Halbfinale gegen Athletic Bilbao aus.

Noch bis zum Jahr 2018 spielte der 1,90 m große Torhüter bei Sporting, verließ aber dann im Sommer 2018 den Verein. Dem vorausgegangen war ein bedrohlicher Vorfall auf dem Vereinsgelände Sportings. So wurde das Trainingsgelände sowie die Umkleidekabine von gewalttätigen Fans gestürmt. Im Zuge des Sturms erlitt Patricios Teamkollege, Bas Dost, eine Kopfverletzung. Sportings Trainer und mehrere Spieler, darunter auch Rui Patricio kündigte daraufhin ihren Vertrag und verließen den Verein. Im November 2018 wurde Sportings Präsident festgenommen, nachdem Ermittlungen darauf hindeuteten, dass er den Sturm des Trainingsgelände befohlen haben soll.

Der Torwart wechselte dann zu Wolverhampton, welches vom Portugiesen Nuno Esprito Santos trainiert wurde. Doch nicht nur der Trainer spielte bei diesem Wechsel eine Rolle. Rui Patricio wird seit vielen Jahren von Jorge Mendes und seiner Berateragentur „Gestifute“ betreut. Zeitweise bestand ein erheblicher Teil des Teams der Wolves aus von „Gestifute“ betreuten Spielern.

Im Jahr 2021 folgte der Keeper dann dem Lockruf seines Landsmanns, José Mourinho, zum AS Rom. Die Saison 2021/2022 schloss die Roma hinter Lokalrivalen Lazio auf dem sechsten Rang ab. Dennoch konnte die Spielzeit noch als erfolgreich verbucht werden. So konnte das Team um Rui Patricio den erstmals veranstalteten Wettbewerb der UEFA Conference League gewinnen. Dadurch startete man in dieser Saison in der Europa League und konnte die Gruppe hinter Real Betis Sevilla als Zweiter abschließen, sodass man weiterhin in der Europa League, nunmehr in der Zwischenrunde antreten kann. Rui Patricio kam in 5 von 6 Gruppenspielen zum Einsatz und bestritt darüber hinaus alle bisherigen Spiel in der Serie A.

Nationalmannschaft:

Patrício gehörte zum Kader Portugals bei der EM 2008, kam aber dort zu keinem Einsatz. Bei der EM 2012, wo Portugal im Halbfinale gegen Spanien im Elfmeterschießen ausschied, gehörte er jedes Spiel zur Startelf. Bei der WM 2014 stand er im Auftaktspiel gegen den späteren Weltmeister Deutschland ebenfalls im Tor. Nachdem er aber vier Gegentore kassiert und sich verletzt hatte, wurde er im zweiten Spiel gegen die USA durch Beto ersetzt. Beto spielte anschließend auch im letzten Gruppenspiel gegen Ghana, das die Portugiesen mit 2:1 gewannen. Ungeachtet dessen schied Portugal vorzeitig aus.

Nach der WM erhielt Patrício seinen Stammplatz im Tor zurück und kam in allen Spielen der Qualifikation für die EM 2016 zum Einsatz, wogegen seine Konkurrenten nur in Freundschaftsspielen eingesetzt wurden. Dementsprechend wurde er in das portugiesische Aufgebot für die Europameisterschaft 2016 aufgenommen und hütete anschließend in allen Spielen das Tor. Im Viertelfinale gegen Polen bestritt er sein 50. Länderspiel und sicherte seiner Mannschaft im Elfmeterschießen den Einzug ins Halbfinale. Nach dem Finale, das die Portugiesen mit 1:0 nach Verlängerung gegen Gastgeber Frankreich gewannen, wurde er vom Kicker-Sportmagazin für seine Leistung als einziger Spieler mit der Note „Sehr gut“ und als „Spieler des Spiels“ ausgezeichnet. Darüber hinaus wurde er von der UEFA in die Mannschaft des Turniers berufen.

Der 34-Jährige bestritt bisher 107 Länderspiele und wird wohl trotz des Aufstiegs von Diogo Costa auch bei der WM Portugals Nummer 1 sein. Der Torwart ist er der 7. Spieler Portugals, der mehr als 100 Länderspiele absolvierte. Auch bei der EM im letzten Jahr war Rui Patricio Stammtorhüter. Im Achtelfinale verlor man knapp gegen Belgien.