Österreichs Chancen und Torhüter-Situation
Die Österreicher gehen als Geheim- oder gar Mitfavorit in die Europameisterschaft. Im Vorfeld präsentierte sich die Auswahl unter Trainer Ralf Rangnick als äußerst unangenehm zu bespielender Gegner, der vor allem über die Geschlossenheit kommt, wenngleich die individuelle Klasse nicht immer ausschlaggebend sei. Auf der Torhüter-Position ist es ähnlich, denn mit Heinz Lindner und Patrick Pentz sind zwar mehr als grundsolide Torhüter im Team, eine Vita der absoluten Top-Keeper können sie bisher nicht aufweisen.
Die Bedeutung von Patrick Pentz
Aber gerade für den Team-Spirit ist ein Mann wie Patrick Pentz alles andere als zu unterschätzen. Er könnte sich vor allem in der schwersten Gruppe der Europameisterschaft mit Frankreich, der Niederlande und Polen als wichtiger Faktor zum Weiterkommen in die KO-Phase entpuppen. Pentz wurde am 02.01.1997 in Salzburg geboren und verbrachte auch seine Kindheit und Jugend im Salzburger Land. Fußballerisch ausgebildet wurde der Torhüter zunächst beim SV Ballmoos im Salzburger Land, bevor er mit 9 Jahren im Jahr 2006 in die Nachwuchsabteilung von Red Bull Salzburg wechselte und dort bis 2013 blieb.
Frühe Karriere und Wechsel nach Wien
Mit 16 Jahren erfolgte dann der Wechsel in die österreichische Hauptstadt zum FK Austria Wien, wo er im September 2013 auch erstmals dem Regionalliga-Kader angehörte. Das Debüt für die zweite Mannschaft erfolgte ein Jahr später. Zum Ende der Saison 2014/2015 stand der 1,84 m große Torhüter erstmals im Profikader und feierte am letzten Spieltag der gleichen Saison sein Debüt in der Bundesliga im Spiel gegen Sturm Graz.
Etablierung bei Austria Wien
Mit 20 Jahren konnte sich Pentz als Nummer 1 bei Austria Wien behaupten. Konkret füllte er die Rolle ab der Saison 2017/2018 aus und blieb bis zum Ende der Saison 2021/2022 mit einer kurzen Unterbrechung in der Spielzeit 2019/2020 auch die unangefochtene Nummer 1. In seinen letzten beiden Spielzeiten bei der Austria wurde er jeweils zum besten Keeper der österreichischen Bundesliga gewählt. Noch im März 2022 feierte der Torhüter sein Länderspiel-Debüt. Weitere 5 Spiele kamen bis zum Beginn der EM noch dazu.
Wechsel zu Stade Reims und Bayer Leverkusen
Nach insgesamt 156 Partien für die Profis von Austria mit 44 weißen Westen bei 209 Gegentoren verließ der Keeper erstmals Österreich und wechselte zu Stade Reims. Beim französischen Erstligisten agierte er zunächst als Stammtorhüter, verlor aber nach 7 Spielen und 14 Gegentoren seinen Platz an Konkurrent Yehvann Diouf. Unter diesem erfolgte für Reims ein Aufschwung in der Ligue 1, während Pentz zu keinem weiteren Einsatz kam und nach nur einer Halbserie zu Bayer 04 Leverkusen in die Bundesliga wechselte.
Leihe und Erfolg bei Bröndby IF
Bei der Werkself fungierte Pentz als Back-up für Stammtorhüter und Mannschaftskapitän Lukas Hradecky, absolvierte dort allerdings kein einziges Pflichtspiel bis zum Sommer 2023. Nach der Verpflichtung von Matej Kovar von Manchester United im vergangenen Sommer wurde Pentz nach Dänemark zu Bröndby IF verliehen. Für beide Seiten entpuppte sich die Leihe als wahrer Glücksfall. Für die Dänen absolvierte der Torhüter in der abgelaufenen Spielzeit 30 Partien. Dabei musste er lediglich 32 Gegentore hinnehmen, absolvierte aber auch 11 Spiele ohne Gegentreffer. Anhand der starken Leistungen wurde er letztlich zum besten Torhüter der dänischen Superliga gewählt. Für den Gewinn der dänischen Meisterschaft reichte es indes nicht. Bröndby wurde letztlich Vizemeister hinter dem FC Kopenhagen.
Langfristige Zukunft bei Bröndby IF
Dennoch zeigte sich der Klub mehr als zufrieden mit dem Torhüter. Am Montag vor der Europameisterschaft wurde bekannt, dass Bröndby Pentz fest verpflichten wird. In Dänemark hat der Österreicher einen langfristigen Vertrag bis 2028 unterschrieben.
Kommentare (0)
Keine Kommentare vorhanden!