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Konstantin Fuhry "Hautnah" bei torwart.de (22.05.13)

"Ich kann mit Drucksituationen sehr gut umgehen"

Ob Bernd Leno oder Sven Ulreich, der VfB Stuttgart ist bekannt für seine Talentschmiede insbesondere auf der Torwartposition. Ein junges Talent das den Weg aus der A-Jugend in den Profibereich schaffen will ist Konstantin Fuhry. torwart.de hatte die Möglichkeit ein Interview mit dem 18-Jährigen zu führen.

torwart.de: Du bist Stammspieler in der A-Jugend des VfB Stuttgart und zeitgleich zweiter Keeper in der Reservemannschaft. Wie zufrieden bist du bereits jetzt mit deinem Werdegang?

Konstantin Fuhry: Im Sommer 2012 bin ich nach 6 Jahren SC Freiburg als älterer Jahrgang in die A-Jugend des VfB Stuttgart gewechselt. Durch verletzungsbedingte Ausfälle und Länderspielabstellungen habe ich die Chance erhalten vorzeitig auch schon näher an die 2. Mannschaft heranzurücken.

torwart.de: Was wünscht du dir für den weiteren Verlauf deiner Karriere?

Fuhry: Ich wünsche mir vor allem verletzungsfrei zu bleiben und den Sprung in den Profifußball zu schaffen. Ansonsten möchte ich immer auf dem höchsten Niveau spielen, das meine Leistung zulässt.

torwart.de: Du hast deine Torwartlaufbahn beim SC Freiburg gestartet. Wie kam es dazu?

Fuhry: Das ist schnell erklärt: Meine Familie ist 2006 aus beruflichen Gründen von Stuttgart nach Freiburg gezogen. Wir haben uns im Freundes- und Bekanntenkreis ein wenig umgehört, wo man denn in Freiburg gut Fußballspielen lernen könnte. Da wurde uns der SC Freiburg genannt. Wir haben eine Bewerbung an die Freiburger Fußballschule geschickt. Daraufhin wurde ich zu mehrmaligen Probetraining eingeladen mit dem Ergebnis, dass ich von der D-Jugend bis zur A-Jugend beim SC Freiburg das Tor der jeweiligen Jugendmannschaften gehütet habe.

torwart.de: Vor einem Jahr bist du dann zum VfB Stuttgart gewechselt. Was hat dich zu diesem Schritt bewogen?

Fuhry: Eigentlich hat es keinen offensichtlichen Grund zum Wechseln gegeben. Ich habe mich dort immer gut aufgehoben und wohl gefühlt und hätte als älterer Jahrgang weiter in der A-Jugend des SC Freiburg gespielt mit der anschließenden Option, in die 2. Mannschaft des SC Freiburg übernommen zu werden.
Die große Herausforderung für mich war jedoch mich in einem neuen und völlig unbekannten Umfeld sportlich und persönlich zu beweisen und durchzusetzen. Der Anspruch, der Konkurrenzdruck und die Torwartdichte sind in Stuttgart noch höher. Um mich sportlich weiter zu entwickeln, wollte ich neue Trainingskonzepte und –Methoden kennen lernen. Andreas Menger vom VfB Stuttgart hat mich dabei in mehreren intensiven Gesprächen vom Konzept und der Qualität der überragenden Stuttgarter Torwartausbildung überzeugt.
Außerdem wollte ich mich der Herausforderung stellen mein Leben selbständig zu bewältigen. Seit Juli 2012 wohne ich alleine ein einer kleinen Wohnung in Bad Cannstatt und werde in den nächsten Wochen an meiner neuen Schule das Abitur machen.

torwart.de: Wie kann man sich ein typisches Torwarttraining von dir vorstellen? Auf welche Bereiche legst du bzw. dein Torwarttrainer großen Wert?

Fuhry: Beim VfB Stuttgart läuft das Torwarttraining nach einem ganz bestimmten Konzept ab und umfasst die folgenden 5 Bereiche: Basics, Torverteidigung, Raumverteidigung, 1 gegen 1 Situationen und Spieleröffnung. In jedem Torwarttraining wird ein Bereich schwerpunktmäßig trainiert. Dazu kommt natürlich die Nachbesprechung des letzten Spiels mit der Erarbeitung von Verbesserungsansätzen. Insgesamt habe ich in der Woche regulär sieben Trainingseinheiten wovon drei Einheiten im Rahmen der Schulkooperation morgens stattfinden. Weitere vier Einheiten finden nachmittags/abends im Rahmen des Mannschaftstrainings statt.
Super finde ich es, dass es beim VfB Stuttgart eine enorme Durchlässigkeit bezüglich der Mannschaften beim Torwarttraining gibt. So ist es schon eher die Regel als die Ausnahme mit der zweiten Mannschaft oder den Profis trainieren zu dürfen. Für mich jedes Mal eine große Ehre und Auszeichnung. Aber auch ein großer Ansporn weil mir in diesen Trainingseinheiten noch mehr vor Augen geführt wird, was es alles noch zu lernen gibt.

torwart.de: Ob Sven Ulreich, Bernd Leno oder André Weis, der VfB Stuttgart hat zuletzt einige interessante und namhafte Torhüter ausbildet. Was macht der VfB deiner Meinung nach anders, in der Torwartausbildung, als andere Bundesligisten?

Fuhry: Was der VfB Stuttgart so viel anders macht als andere Bundesligisten kann ich gar nicht beantworten, da mir die Vergleichsmöglichkeiten fehlen. In Stuttgart jedoch wird neben dem Feldspieler ein großes Augenmerk auf die Ausbildung der jungen Torhüter gelegt. Nicht umsonst hat sich der VfB mit seinem Torwartkonzept den Namen „Torwarthochburg“ erarbeitet und verdient.
Jede Jugendmannschaft hat bereits einen eigenen Torwarttrainer mit eigens reservierten Torwarttrainingszeiten. Die Betreuung des Jugendtorwarts durch den Torwarttrainer ist sehr engmaschig. So werden oft nicht nur fußballerische oder torwartspezifische Themen besprochen werden, sondern auch Themen, die in den persönlichen Bereich mit hinein spielen. Die Torwarttrainer des Jugendbereiches bilden ein enges Team um den Jugendtorwartkoordinator Ebbo Trautner, der wiederum in engem Kontakt zu Andreas Menger (Torwarttrainer ersten Mannschaft und Hauptverantwortlicher Torwartbereich VfB Stuttgart) und zu Thomas Walter (Torwarttrainer der zweiten Mannschaft) steht.

torwart.de: Heißt dein Vorbild eher Oliver Baumann oder Sven Ulreich?

Fuhry: Das lässt sich sehr schwer sagen. Denn beide haben ihre unbestrittene Klasse und konnten sich schon in jungen Jahren in dem Verein als Stammtorhüter der 1. Mannschaft durchsetzen, für den sie schon seit ihrer Jugendfußballzeit brennen und spielen. Ein anderes Vorbild ist für mich jedoch Jens Lehmann. Seine Schnelligkeit, seine überragende Spieleröffnung, seine Beweglichkeit haben mich sehr beeindruckt. Erreicht hat er das nicht nur durch Talent, sondern auch durch seinen Kampfgeist, seinen Ehrgeiz, seine Disziplin und seinen Siegeswillen.

torwart.de: Von welchen Trainern, Spielern oder Torhütern hast du bisher das meiste gelernt oder vermittelt bekommen?

Fuhry: Ich hatte bisher das große Glück bereits mit einigen bekannten oder weniger bekannten Trainern und Spielern zusammengearbeitet zu haben. Von allen konnte ich etwas lernen oder mitnehmen, sei es im fußballerischen/torwartspezifischen Bereich als auch im persönlichen/charakterlichen Bereich.
Vom Trainerteam der Freiburger Fußballschule habe ich sämtliche Grundlagen, die für das moderne Fußball-/ Torwartspiel Voraussetzung sind, gelernt. Aber nicht nur das. Dort wird neben der Förderung des einzelnen Spielers das Kollektiv in den Vordergrund gestellt. Mannschaftsdienliches Verhalten, Zusammenhalt und Freude am Spiel ganz stark gefördert.
Beim VfB Stuttgart trainiere ich bei verschiedenen Trainern. Mein Torwarttrainer in der A-Jugend ist Martin Topp und in der zweiten Mannschaft Thomas Walter. Die Schulkooperation leiten Ebbo Trautner und wiederum Martin. Bei den Profis trainiere ich mit Andreas Menger. Alle Torwarttrainer beim VfB Stuttgart sind ausgesprochene Fachleute auf ihrem Gebiet und ich kann aus jeder Trainingseinheit die verschiedensten Impulse und Anregungen mitnehmen und viel lernen.

torwart.de: Wie groß ist deine Hoffnung in Stuttgart deinen Durchbruch ins Fußballgeschäft zuschaffen?

Fuhry: Meine Zeit in Stuttgart zeigt mir, wie nah das Profigeschäft sein kann. Doch gehört neben Talent, Fleiß und Wille auch eine gehörige Portion Glück dazu. Der VfB bietet mir eine außergewöhnlich gute Möglichkeit, mich auf das Profigeschäft mit allen Vor- und Nachteilen vorzubereiten und eine gute Plattform, mich im Training oder in Spielen zu präsentieren. Wichtig ist, dass ich sorgsam mit diesen Möglichkeiten umgehe und mein Bestes dazu gebe, dieses Ziel zu erreichen. Alles andere wird sich zeigen und lasse ich auf mich zukommen.

torwart.de: Welche Ziele hast du mit deiner Mannschaft(en) für diese Spielzeit noch?

Fuhry: Die A-Jugend des VfB Stuttgart hat in dieser Saison noch die Möglichkeit, um die deutsche Meisterschaft mitzuspielen. Das ist unser wichtigstes Ziel und unser größter Ansporn.

torwart.de: In den Medien wird immer vom „Haifischbecken“ Profifußball gesprochen. Wie siehst du als junger Spieler dieses Thema?

Fuhry: Überall, wo es um viel Geld und Prestige geht, wird man sich Situationen ausgesetzt sehen, die man sicherlich mit einem Aufenthalt in einem Haifischbecken vergleichen kann.
Ich versuche, mich nicht davon beeinflussen zu lassen und ganz ruhig zu zielgerichtet meinen Weg zu gehen. Verlockungen und Begehrlichkeiten kann es auf dem Weg in den Profifußball viele geben. Daher ist es mir umso wichtiger, Menschen um sich herum zu haben, denen ich vertrauen kann. Glücklicherweise umgeben mich solche bodenständigen und realistischen Menschen. Sie zeigen mir die Chancen und Möglichkeiten, zeigen mir aber auch die Gefahren und die Risiken auf. Ohne die Begleitung durch meinen Berater, meine Familie oder meinen Freundeskreis wäre manches ungleich schwieriger.

torwart.de: Wie gehst du mit Drucksituationen oder wichtigen Spielen um? Hast du bestimmte Rituale oder ähnliches um dich zu entspannen?

Fuhry: Eine Stärke von mir ist es, dass ich mit Drucksituationen sehr gut umgehen kann und durch hohe Anforderungen eher motiviert bin. Durch ein selbstbewusstes Auftreten und die Fähigkeit unter Druck die Ruhe und die Kontrolle zu behalten ist man für fast alle Situationen gewappnet. Hilfreich ist es auch, sich Fehler zugestehen zu können. Denn die passieren jedem Spieler unweigerlich. Und wenn so ein Fehler einmal passiert, denke ich immer an den Spruch von Bernd Weng, Torwarttrainer beim 1. FC Heidenheim, mit dem ich anlässlich mehrerer Torwart-Sommercamps in früherer Jugend mehrmals trainieren durfte: „Junger, weiter geht´s! Aufstehen! Mundabputzen!“.
Festgelegte Rituale vor einem Spiel habe ich keine. Ein geregelter Ablauf ist mir jedoch schon sehr wichtig. Ausgewogenes Essen, ausreichend Schlaf und rechtzeitiges Aufstehen am Morgen um keine Hektik aufkommen zu lassen. Während der Bus- oder der Autofahrt höre ich gerne Musik um mich auch das Spiel einzustimmen. Auf dem Platz wärme ich mich in Vorfreude auf das kommende Spiel nach einem bestimmten Ablauf auf. Danach gehe ich in die Kabine und nutze die letzten Minuten, um mich zu konzentrieren.

torwart.de: Was waren für dich bisher deine schönsten und was deine schlechtesten Fußball-Erfahrungen?

Fuhry: Das bislang schönste Erlebnis war der Gewinn des DFB-Pokalfinales in Berlin mit den A-Junioren des SC Freiburg im Jahr 2012. Die dort herrschende Atmosphäre vor, während und nach dem Spiel war eine ganz besondere. Die unglaublich ausgelassene Freude nach dem Schlusspfiff, das jubelnde Publikum, das mannschaftliche gemeinsame Erlebnis war einfach unbeschreiblich.
Gekrönt wurde dieser Tag, als wir abends vor dem DFB-Pokalfinale der Profis zwischen dem BVB Dortmund und dem FC Bayern München in das Olympiastadion einziehen und die Schale in Empfang nehmen durften. Ein Traum für einen jeden Jugendspieler und eine riesige Motivation für die Zukunft.
Traurigster Moment in meinem fußballerischen Leben war bislang, dass wir im letzten Spiel der Saison 2010/2011 mit der B-Jugend des SC Freiburg den Einzug in die Endrunde um die deutsche Meisterschaft verpasst haben.

torwart.de: Trägst du eine bestimmte Handschuhmarke und wenn ja, warum?

Fuhry: Eine festgelegte Handschuhmarke trage ich nicht. In meiner Zeit beim SC Freiburg habe ich vom Verein „Nike“ Torwart-Handschuhe zur Verfügung gestellt bekommen. Seit ich beim VfB Stuttgart spiele, trage ich die addidas Predator pro, weil sie einen guten Grip haben und gut zu der Anatomie meiner Hände passen.

torwart.de: Vielen Dank für das Interview und weiterhin viel Erfolg!

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