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Alisa Vetterlein: "Nationalmannschaft ist nicht mehr aktuell"

Alisa Vetterlein ist eine der besten deutschen Torfrauen. Dennoch konnte die Torhüterin sich nie in der Nationalmannschaft etablieren. Bei torwart.de verrät sie warum und auch was sie von ihren männlichen Kollegen hält.

torwart.de: Alisa, dein Kommentar zu den Torwartleistungen bei der Männer-WM?

Alisa Vetterlein: Die Torwartleistungen bei der diesjährigen WM waren wirklich herausragend. Schon in der Gruppenphase war zu sehen, dass es weltweit wirklich einige hervorragend ausgebildete Torhüter gibt. Es hat vor allem aus Torwartsicht wirklich total Spaß gemacht die einzelnen Spiele anzuschauen.

torwart.de: Wie sehr hat dich Manuel Neuer beeindruckt?

Vetterlein: Manuel Neuer hat mich bei dieser WM ganz besonders beeindruckt. Seine Leistungen, vor allem in der K.O.-Phase, waren absolute Weltklasse. Ich habe noch keinen Torwart gesehen, der das Torwartspiel auf solch eine unglaubliche Art und Weise interpretiert wie er. Ich glaube wir können uns in Deutschland wirklich glücklich schätzen, solch eine starke Nummer 1 im Tor zu haben. Und das sage ich als offenkundiger BVB-Fan (lacht).

torwart.de: Bei den Frauen erscheint die Kluft international noch größer bei der WM bei den Torfrauen. Woran liegt das?

Vetterlein: Ich glaube, dass die Torwartposition gerade im Frauenfußball eine am häufigsten unterschätzte Position ist. Als Torwart ist man auf eine gewisse Weise schon ein anderer Sportler als die Feldspieler. Es werden sehr viel mehr Fähigkeiten von einem Torwart erwartet. Hinzu kommt, dass die Ausbildung und das spezifische Torwarttraining in vielen Nationen einfach noch zu wenig Beachtung findet. Und das, obwohl die Torwartposition eine der entscheidendsten Positionen auf dem Platz ist.

torwart.de: Wie professionell ist Deutschland im Vergleich zu anderen Ländern auf der Torwartposition aufgestellt im Bereich der Ausbildung?

Vetterlein: Ich denke, dass wir hier in Deutschland ganz hervorragend aufgestellt sind, was die Ausbildung der Torwartposition betrifft. Wenn ich sehe, was auch der DFB als auf die Beine stellt um beispielsweise Torwarttrainer auszubilden, dann ist das schon wirklich vorbildlich. Das fängt ja schon im Junioren/Juniorinnenbereich an. Da gibt es ja mittlerweile fast überall einen Torwarttrainer, der sich speziell um die Torhüter kümmert.

torwart.de: Bisher ist dein Sprung in die Nationalmannschaft noch ausgeblieben. Wie siehst du diese Entwicklung?

Vetterlein: Das Thema Nationalmannschaft hat bei mir ehrlich gesagt nicht mehr die allerhöchste Priorität. Während meiner erfolgreichen Zeit beim VfL Wolfsburg hat sich schon abgezeichnet, dass die Bundestrainerin einen anderen Plan, mit anderen Torfrauen hat. Und es ist ja nicht so, als würde es uns hier in Deutschland an guten Torhüterinnen mangeln, ganz im Gegenteil. Wir haben viele junge aufstrebende Torfrauen, die dazu auch noch die körperlichen Voraussetzungen mitbringen um sich international durchzusetzen. Das ist schon gut so.

torwart.de: Seit 2013 spielst du für Hoffenheim. Kannst du etwas zur dortigen Ausbildung auf der Torhüterposition sagen?

Vetterlein: Zu unserer torwartspezifischen Ausbildung hier bei der TSG Hoffenheim kann ich nur gutes sagen. Ich fühle mich hier mehr als gut betreut. Wenn ich sehe, wie selbst die kleinsten Mädels im Juniorinnenbereich absolut professionell und spezifisch ausgebildet werden, dann ist das schon sehr sehr vorbildlich. Die Schwerpunkte liegen bei uns insbesondere auf einer sauberen Torwarttechnik, was ich insbesondere bei den zahlreichen jungen Spielerinnen für absolut notwendig und wichtig halte.

torwart.de: Wie beschreibst du selbst dein eigenes Torwartspiel?

Vetterlein: Ich würde mein eigenes Torwartspiel als eher offensiv und risikoreich beschreiben. Ich versuche viele gefährliche Situationen schon vorher zu entschärfen, bevor sie in den torgefährlichen Raum kommen. Das birgt natürlich immer irgendwo das Risiko, dass man sich mal verschätzt. Nichtsdestotrotz bin ich der Meinung, dass ein offensiver Torwart seinen Mitspielern durch diese Spielweise extrem unterstützen kann.

torwart.de: Wie wichtig war dir der Erfolg des Gewinns der CL?

Vetterlein: Der Gewinn der Champions League war für mich natürlich etwas ganz besonderes. Es ist schon wirklich ein einmaliges Gefühl, wenn man realisiert, dass man gerade den Titel der "Besten Mannschaft Europas" gewonnen hat. Es ist aber auch einfach der Lohn jahrelanger, harter Arbeit. Das macht das Ganze noch schöner.

torwart.de: Wo siehst du dich in einigen Jahren?

Vetterlein: Schwierig zu sagen. Ich würde mir auf jeden Fall wünschen, dass ich in den nächsten Jahren irgendwann meine selbst gemachten Erfahrungen an junge Torhüterinnen weitergeben zu können. Ich kann mir sehr gut vorstellen, dass mir auch die Perspektive als Torwarttrainerin sehr viel Spaß macht.

torwart.de: Du hast einen Studiengang speziell für Spitzensportler abgeschlossen. Kannst du etwas dazu sagen?

Vetterlein: Ich habe mein Studium im Frühjahr dieses Jahres abgeschlossen und meine Bachelorarbeit zum Thema "Duale Karriere in der Frauen-Bundesliga" geschrieben. Während meiner ganzen Zeit an der Hochschule Ansbach wurde ich von allen Seiten wirklich mehr als perfekt betreut. Gerade in den intensiven Sportphasen war dieser Studiengang die beste Entscheidung, die ich hinsichtlich meiner eigenen "Dualen Karriere" treffen konnte.

torwart.de: Wie kam deine Liebe zum Fußball und zum Tor eigentlich?

Vetterlein: Die Liebe zum Fußball war eigentlich schon immer vorhanden. Ich habe schon immer mit meinen Freunden auf dem Schulhof "gekickt" und wie es eben so ist geht dann jeder mal ins Tor. Ich hab mich wohl nicht ganz so schlecht angestellt und bin dann auch im Verein im Tor gelandet. Ich muss aber dazu sagen: ich bereue bis heute absolut nichts!!

torwart.de: Danke für das Gespräch.

Vetterlein: Gerne doch.


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