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Michael Ratajczak (vereinslos): "Umgang mit Niederlagen ist wichtig"

von T. Schlitzke


torwart.de hat mit Michael Ratajczak gesprochen. Der Ex-Keeper des MSV Duisburg hält sich momentan bei Borussia Dortmund fit. Im Hintergrundgespräch mit torwart.de erzählt er unter anderem, das Profigeschäft heute funktioniert.

torwart.de: Kurz aktuell gefragt, du hältst dich beim BVB fit. Wie sind deine Eindrücke dort und was kannst du von dort mitnehmen?

Michael Ratajczak: Meine Eindrücke sind durchweg positiv. Ich habe beim BVB die Möglichkeit mit verschiedenen Torwarttrainern zusammen zu arbeiten, die mir alle neuen Input geben. Durch die vielen neuen Erfahrungen kann ich auch in meinem Alter noch etwas für die Zukunft mitnehmen und dazulernen.

torwart.de: Wie kam es dazu, dass du zum BVB gekommen bist?

Ratajczak: Der Kontakt kam über Thomas Schlieck, Torwartkoordinator beim BVB zustande. Ich habe schon seit längerer Zeit ein gutes Verhältnis zu ihm.

torwart.de: Wie ist die Arbeit dort mit deinem Torwarttrainer, was ist er für ein Typ?

Ratajczak: Mir ist beim BVB die Möglichkeit gegeben mit insgesamt vier Torwarttrainern zu trainieren. Das ist natürlich ein enormer Vorteil, um möglichst viel aus dem Training mitzunehmen. Zusätzlich nehme ich am Mannschaftstraining der U23 teil.

torwart.de: Wieso ging es in Duisburg nicht mehr weiter?

Ratajczak: Wir haben nach Ende der Saison einige Gespräche geführt. In denen habe ich den Verantwortlichen meine Bereitschaft signalisiert, dem Verein auch nach dem Abstieg in Liga 3 zur Verfügung zu stehen, ohne Ansprüche auf Erbhöfe zu stellen. Ich hätte jede Entscheidung der sportlichen Leitung am Ende der Vorbereitung akzeptiert und mich zum Wohle der Mannschaft eingebracht. Letztendlich hat man sich leider für andere Lösungen auf der Torhüterposition entschieden.

torwart.de: Wie sind die Wochen danach verlaufen? Wie man hört standest du kurz vor der Unterschrift bei Union Berlin.

Ratajczak: Ja, das stimmt. Jedoch hat die kurzzeitige Perspektive den Ausschlag gegeben, das Angebot dort nicht anzunehmen. Allgemein gab es während der Sommerpause Anfragen aus dem In- und Ausland, wobei mich davon keins richtig überzeugen konnte. Ich möchte mich gerne mittelfristig bei einem Verein voll und ganz einbringen und meinen Teil zum Mannschaftserfolg beitragen.

Infos zu Michael Ratajczak:
  • Nationalität: Deutschland
  • Geburtstag: 16.04.1982
  • Geburtsort:Herne, Deutschland
  • Verein:vereinslos
  • Position: Torwart
  • Liga: -
  • Größe (cm): 188
  • Bisherige Vereine als Spieler: MSV Duisburg, White Star, Fortuna Düsseldorf, Rot-Weiß Erfurt, LR Ahlen, Borussia Dortmund II, Borussia Dortmund U19, Borussia Dortmund U17, Schalke 04 U17, Schalke 04 Jugend, SG Herten-Langenbochum
  • Besonderes: Gewinner der „Weißen Weste“ für die meisten Spiele ohne Gegentor in der Saison 2009/2010. Aufstieg von der dritten Liga in die zweite Liga und von der zweiten Liga in die erste Liga mit Fortuna Düsseldorf. Er stieg ebenfalls mit dem MSV Duisburg in die zweite Liga auf.

torwart.de: Kommen wir zum allgemeinen Part: Du hast eine lange Karriere bereits hinter dir, teilweise auch ohne Vereine. Ist es heute schwieriger als früher langfristig planen zu können?

Ratajczak: Es gibt keinen Unterschied zwischen früher und heute – das Fußballgeschäft bringt es mit sich in der Regel nicht langfristig planen zu können. Rückblickend kann ich sagen, dass auch die Zeit ohne Verein einem neue Perspektiven eröffnet. Außerdem lernt man den Status mit Vertrag umso mehr schätzen und realisiert erneut die Vorzüge dieses Berufes.

torwart.de: Was birgt es für persönliche Konsequenzen als Mensch, wenn du meistens nur von Jahr zu Jahr schauen kannst, häufig die Vereine wechselst? Ist das der Preis, den ein Profi für den Erfolg zahlen muss?

Ratajczak: In meiner Karriere war es bisher so, dass ich, ausgenommen die 5 Monate in Belgien, immer längerfristig bei einem Verein war. Ich glaube, dass sich Kontinuität auszahlt, aber jeder auch für sich entscheiden muss wann der Zeitpunkt gekommen ist um neue Wege zu gehen. Und wie gesagt: Das Prinzip meines bisherigen Weges ist auch das für die meine Zukunft.

torwart.de: Wie wichtig ist es, im Laufe der Karriere mit Enttäuschungen umgehen zu können?

Ratajczak: Es ist enorm wichtig auch mit Enttäuschungen und Niederlagen umgehen zu können und daraus aber zu lernen und das Positive mitzunehmen. Ich habe in meiner Karriere einige Niederlagen und negative Erlebnisse erfahren müssen. Durch diese habe ich gelernt den Moment mehr zu schätzen und die positiven Ereignisse bewusster wahrzunehmen.

torwart.de: Wer waren deine Ansprechpartner in solchen Phasen?

Ratajczak: In solchen Momenten ist es wichtig positive Menschen in seinem Umfeld zu haben. Sowohl meine Familie als auch Freunde haben mir sehr geholfen.

torwart.de: Heute, vor allem auch durch das Internet, werden die Profis zum "gläsernen Profi". Wie beurteilst du diese Entwicklung?

Ratajczak: Jeder Profi ist nur so „gläserner Profi“ wie er es selbst zulässt. Aber natürlich spielt das Internet heutzutage eine große Rolle. Diese Entwicklung hat in meinen Augen positive als auch negative Seiten. Ich selbst bin in den sozialen Netzwerken nicht sehr aktiv.

torwart.de: Früher rauchten Profis, waren kaum im Kraftraum, aßen was sie wollten. Wie wichtig ist es heute, 120% Vollprofi zu sein für den Erfolg?

Ratajczak: In Bezug auf den BVB ist es beeindruckend zu sehen wie die Jugend schon auf den Profi Bereich vorbereitet wird. Zu meiner Zeit gab es ein solch gutes und umfangreiches Angebot wie Athletiktraining, Ernährungsberatung etc. noch nicht in dem Maße wie heute. In der heutigen Zeit ist es enorm wichtig jeden Baustein einer Profifußballkarriere zu bedienen und entsprechend zu trainieren.

torwart.de: Wie wichtig war dir "Erfolg" in deiner Karriere? Was heißt Erfolg für dich persönlich?

Ratajczak: Natürlich ist es schöner Erfolg zu haben als Niederlagen zu erleben. Dennoch bin ich davon überzeugt, dass es die Niederlagen sind die einen sowohl als Menschen als auch in der Karriere weiterentwickeln. Ich hatte sehr schöne und erfolgreiche Momente in meiner Karriere, auf die ich nicht verzichten möchte.

torwart.de: Nur noch wenige Spieler schaffen es ohne Nachwuchsleistungszentrum in das Profigeschäft. Wie siehst du diese Entwicklungen?

Ratajczak: Die Qualität in den NLZ ist sehr hoch und die Spieler genießen eine sehr gute Ausbildung. Daher wird es immer schwieriger ohne NLZ in das Profi Geschäft einzusteigen.

torwart.de: Gibt es bei dir schon Überlegungen, was du in deiner Zeit nach deiner Karriere machen wirst?

Ratajczak: Mein Ziel ist es weiterhin so lange wie möglich aktiver Spieler zu sein und dies mit voller Leidenschaft anzugehen – am liebsten bis ich 40 Jahre jung und fit bin. Dennoch kann ich mir vorstellen später einmal als Torwarttrainer zu arbeiten, da ich schon seit meiner Jugend dem Torwartsein alles untergeordnet habe. Es würde mich freuen, den Spaß, die Leidenschaft und meine Erfahrung weiterzugeben.

torwart.de: Danke sehr.

Ratajczak: Gerne doch.


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