Marc-André ter Stegen oder Bernd Leno? Das war die Frage vor dem Turnier für die U21. Nun hatte Trainer Horst Hrubesch vor dem Serbien-Spiel die heikle Entscheidung getroffen.

Gegen Serbien stand Champions-League-Sieger Marc-Adré ter Stegen im Tor. "Die Spieler wissen es schon. Aber sie behalten solche Interna für sich", sagte der Trainer der deutschen U21-Nationalmannschaft am Dienstagnachmittag vor dem Serbien-Spiel. Dass er ter Stegen wurde, war am Ende wohl dann doch keine allzugroße Überraschung mehr. Der Ex-Gladbacher gewann die Champions-League mit Barcelona und alleine schon aus möglicher Furcht des Gegners war dies ein kluger Schachzug. Sicherlich: Leno hatte mehr Spiele absolviert. Aber einen großen Titel konne er nicht mitbringen. Hrubesch scheute auch den Konflikt nicht. Bayer-Ikone Rudi Völler schlug vor dem Team vor, nur einen der beiden Keeper mitzunehmen. (Leno vor einigen Wochen: "Ich verstehe die Entscheidung nicht. Ich spiele hier alle drei, vier Tage. Der andere nicht.") Doch Hrubesch wäre nicht Hrubesch wenn er aus dem leicht angespannten Verhältnnis nicht einen Vorteil für das Team erkennen wollte. „Positive Spannungen“ nannte er das. Es gelte die Spieler auf die Realität vorzubereiten und Konflikte nicht einfach abzuschieben. Und zumindest ter Stegen scheint sich in diesem Bereich auch zu entwickeln: "Der Respekt ist am wichtigsten, und den zeigen wir uns, auch wenn die Situation hart umkämpft ist."

Ob die Entscheidung die richtige war? Beim 1:1 gegen Serbien konnte ter Stegen beim Gegentor nur wenig machen. Vielleicht war er etwas zögerlich und hätte aus seinem Tor heraus kommen können. Doch einen Vorwurf konnte man ihm hier nicht machen. Danach hielt er Deutschland aber im Spiel und zeigte einmal eine überragende Parade nach einem strammen Schuss der Serben. Abschließend abgerechnet wird also erst im Laufe des Turniers!