Die Verletzung von Fabian Giefer war die große Chance für den 19 Jahre alten Timon Wellenreuther. In den Spielen gegen Bayern München und gegen „die Könglichen“ aus Madrid waren seine Einsätze nun auch seine persönliche Krönung. Doch kann sich der Keeper auch langfristig behaupten? Torwart.de analysiert den Torwart.

Aktuelle Situation: Vor der Saison nur als Nachwuchstorwart und mögliche Nummer drei bzw. vier neben Christian Wetklo gehandelt. „Jemand mit Potential für die Zukunft, vielleicht in zwei bis drei Jahren“, äußerte sich ein Sportjournalist aus Gelsenkirchen vor der Saison über den Torwart. In der Jugendnationalmannschaft wurde er nie eingesetzt oder nominiert.

Statur: Sowohl Fährmann als auch Giefer sind ganz andere Typen von Torhütern: Beide sind viel athletischer und auch größer. Wellenreuther ist „nur“ 186cm groß. Das könnte ihm langfristig zum Nachteil ereilen.

Fußballerische Stärken: Der Keeper beherrscht auf jeden Fall eine gute Grundlage im fußballerischen Bereich. Seine Abstöße und Abwürfe kommen gut, meistens entscheidet er sich aber eher für die konservative Lösung und spielt den einfacheren und sicheren Pass zu Lasten eines möglichen, schnellen Gegenangriffs.

Mentale Stärke: Zwar patzte er am letzten Wochenende, dennoch gibt er sich neben und auf dem Platz äußerst abgeklärt. Er spielt seine Bälle ruhig, kommuniziert viel mit seinen Mitspielern und hat kaum Allüren. Vor allem seine gute Konzentration fällt auf. Daher ist es ihm auch egal, ob er gegen Bayern München oder Real Madrid spielt. Er möchte einfach nur seine „Leistung bringen“.

Linienstärke und Strafraumbeherrschung: Bei einem Gegentor gegen Real Madrid sah er nicht ganz optimal aus - Coaching und Startposition für die Flanke waren nicht optimale und die Entscheidung herauszukommen und dann zu stoppen zeigte eine noch vorhandene Unsicherheit. Manchmal aber fehlt ihm noch das genaue Timing für den richtigen Moment. Auf der Linie zeig er immerhin seine solide Grundausbildung.

Schwächen: Bisher fehlt ihm (natürlich) noch die Erfahrung. Aber auch die richtige Übersicht und Mut für den Pass oder den richtigen Absprung ist auf alle Fälle noch ausbaufähig.

Ausblick: An Ralf Fährmann und auch Fabian Giefer dürfte er aktuell nicht vorbei kommen. Dafür fehlt ihm noch die Masse an Spielen. Auch wenn er seine Duftmarke hinterlassen konnte, ist der Sprung (vorerst) noch zu groß für den Torwart.