torwart.de konnte mit dem aktuell vereinslosen Keeper, Michael Ratajczak, sprechen. Nach der Erfolgssaison mit Düsseldorf ist der Torwart seit Beginn der Runde ohne Verein. Vor kurzem scheiterte ein Engagement beim FC Augsburg. Dennoch zeigte sich der Torwart im Gespräch äußerst motiviert.

torwart.de: Vor kurzem stand dein Name in Verbindung mit dem FC Augsburg. Kannst du uns sagen, wieso es dort nicht mit einem Angebot geklappt hatte?

Michael Ratajczak: Ein Angebot habe ich vom FC Augsburg erhalten – nur die Verpflichtung wurde letztlich nicht realisiert. Aber dazu möchte ich mich nicht weiter äußern. Ich schaue weiter nach vorne.

torwart.de: Du hast im Sommer erstmalig beim Camp der vertragslosen Fußballer mittrainiert. Wie wichtig waren dir diese Erfahrungen dort?

Ratajczak: Ich bin zwar Mitglied bei der VDV, die das Camp für vertragslose Fußballer jährlich veranstaltet, mittrainiert habe ich dort lediglich zwei Wochen. Ich nehme seit August regelmäßig am Training der Bundesligamannschaft von Borussia Mönchengladbach teil und bin Trainer Lucien Favre und Torwarttrainer Uwe Kamps dankbar für die Möglichkeit, mich dort auf hohem Niveau fithalten zu können.

torwart.de: Im Sommer hattest du noch den Aufstieg gefeiert, kurz danach warst du ohne Verein. Wie bist du damit umgegangen?

Ratajczak:^Die Situation war und ist natürlich unbefriedigend für mich, jedoch versuche ich das Beste daraus zu machen, um für den Tag X vorbereitet zu sein. Ich will weiter Fussball spielen und dafür trainiere ich auch mehrmals täglich.

torwart.de: Gesamt betrachtet hattest du deine erfolgreichste Zeit bei Fortuna Düsseldorf. Inwieweit hast du dort auch deine Persönlichkeit festigen können?

Ratajczak: Fortuna Düsseldorf ist ein Traditionsverein. Da ist es selbstverständlich, dass man mehr im Fokus steht und dass mehr an einen herangetragen wird als anderswo. Natürlich hat der sportliche Erfolg mit seinen zwei Aufstiegen seinen Teil dazu beigetragen. An diesen Anforderungen wächst man.

torwart.de: Mit wem bist du aktuell hauptsächlich in Kontakt?

Ratajczak: Außer meiner Familie und Freunde bin ich in regelmäßigem Kontakt mit ehemaligen Mitspielern und tausch mich mit ihnen aus – nicht nur über Fußball.

torwart.de: Wie sehr fehlt dir der Rhythmus mit Training/Spiel/Training/Spiel?

Ratajczak: Den Trainingsrhythmus habe ich momentan, aber natürlich fehlt es mir um Punkte zu spielen. Das Spiel am Wochenende ist die Kür, dafür trainiert man unter der Woche hart. Zum Ende der Woche kommt doch ein wenig Wehmut auf.

torwart.de: Du trainierst aktuell bei Uwe Kamps mit. Was konnte er dir bisher alles vermitteln?

Ratajczak: Uwe Kamps war jahrelang Stammkeeper in der Bundesliga und hat in den vergangenen Jahren Marc-André ter Stegen das nötige Rüstzeug für die Bundesliga vermittelt. Da ist es selbstverständlich, dass auch ich von der Erfahrung profitiere und mir das ein oder andere abgucken kann.

torwart.de: Michael Rensing hatte seine vertragslose Zeit genutzt, um an speziellen Aspekten seines Torwartspiels zu arbeiten. Wie sieht es hierbei bei dir aus?

Ratajczak: Natürlich versuche ich auch mich ständig zu verbessern und weiter zu entwickeln. Wie ich vorher schon gesagt habe: Man kann sich bei jedem Torhüter etwas abgucken und für sich selber anwenden.

torwart.de: Kannst du auch Erfahrungen aus anderen Sportarten momentan sammeln, die deinem Torwartspiel helfen?

Ratajczak: Da ich momentan im regelmäßigen Trainingsbetrieb bin, bleibt nicht viel Zeit um andere Sportarten auszuprobieren. Generell stehe ich diesem Aspekt jedoch sehr offen gegenüber. Ich spiele neben dem Fußball auch noch Tennis, Golf und gehe, wenn es zeitlich passt, auch regelmäßig zum Eishockey. In Düsseldorf versteht sich.

torwart.de: Inwiefern käme auch ein Wechsel in das Ausland für dich in Frage?

Ratajczak: Ein Vertrag in Deutschland ist natürlich meine Wunschoption, jedoch schließe ich einen Wechsel ins angrenzende Ausland oder England nicht aus.

torwart.de: Danke für das Gespräch.

Ratajczak: Gerne doch.