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T. Stuckmann: "England? Nur die Kraft zählt!"

Thorsten Stuckmann spielt aktuell in der 3.Liga in Englands rauem Nordwesten. Im Interview erzählt er davon, wie es zu dem Wechsel kam und warum das Torwarttraining für ihn kein Vergleich zu Deutschland ist.

torwart.de: Thorsten, du spielst in England. Wie ist es zu dem Wechsel gekommen?

Thorsten Stuckmann: Ich war im letzten Jahr in diversen Probetrainings bei einigen Vereinen. Mein Fokus lag dabei auf Deutschland. In England war ich bei Swansea, Leeds und Blackpool im Probetraining. Dabei geht es in England nur über Probetrainings. Dabei kam aber kein Wechsel zu Stande, erst als Preston North End Ende September Probleme auf dieser Position bekam, hatte ich einen Anruf bekommen und es ging alles sehr schnell.

torwart.de: Was waren für dich die größten Unterschiede aus Torwartsicht?

Stuckmann: Alles geht etwas robuster zu. Die Fouls im Fünfmeterraum werden meistens nicht gegeben. Es herrscht eben die „Englische Härte“ dabei. Aber für mich war das alles relativ entgegen kommend, da ich durch meine Statur durchaus diese Robustheit mitbringen kann.

torwart.de: Welche Art von Torwart wird auf der Insel denn genau gesucht?

Stuckmann:Man will vor allem einen Keeper, der bei Flanken rauskommen kann. Ich habe ständig kleinere Blessuren und habe noch nie so viel Zeit im Kraftraum wie hier verbracht und die Abwehrspieler sind alle Kanten, da brauchst du viel körperlichen Einsatz.

torwart.de: Wie kannst du die 3.Liga in England vom Niveau her beschreiben?

Stuckmann: Die 3. in England ist wie die in Deutschland. Wir haben hier vier Profiligen, alles ist vollkommen profihaft geführt, haben eine gute medizinische Abteilung und sogar eine Yogatrainerin bis vor kurzem. Ich denke, dass wir hier top aufgestellt sind. Dabei gibt es aber natürlich auch Unterschiede, wir sind vom Typus her wie Arminia Bielefeld oder A. Aachen in der 3.Liga und es gibt auch Vereine, die vom Bezahlniveau eher wie Unterhaching sind.

torwart.de: Was für ein Zuschaueraufkommen habt ihr denn dort?

Stuckmann: Bei uns kommen bis zu 10.000 Zuschauer im Schnitt, kleinere haben 1500-2000 und Vereine wie Sheffield sogar 15.000.

torwart.de: In England werden viele Spieler ständig verliehen. Wäre das auch etwas für dich?

Stuckmann: Für mich ist das keine Option, aber ich kannte das auch nicht vorher. Dann aber hatte erst einen Vertrag bis zum Dezember und dann wieder ab Januar einen neuen Vertrag. Hier sind auch Monatsverträge an der Tagesordnung. Es kommen dabei andauernd Spieler für vier Wochen, die von größeren Vereinen kommen aber dann wieder weg sind.

torwart.de: Bringt das nicht etwas das Mannschaftsgefüge durcheinander, wenn ständig neue Spieler integriert werden müssen?

Stuckmann: Auf der einen Seite ist es gut, weil du Verletzungen schnell kompensieren kannst, und auch junge Spieler punktuell ausleihen kann, aber als Spieler kann es schwierig sein, ständig in einem neuen Umfeld zu sein. Die Integration geht dabei recht schnell. Wenn ein neuer Spieler kommt, muss er ein Liedchen singen und das passt so weit. Der Kern der Mannschaft ist dabei gefestigt, dass das ohne Probleme geht.

torwart.de: Welches Lied hattest du denn gesungen?

Stuckmann: Ich habe Höhner ich gesungen, ein Karnevalslied. Meine Kollegen wollten erst, dass ich die deutsche Nationalhymne singe, aber dann habe ich mich doch für ersteres entschieden (schmunzelt).

torwart.de: Kommen wir auf das Torwarttraining. Welche Vergleiche kannst du hierbei treffen?

Stuckmann: Es ist nicht vergleichbar. Die Ausbildung, die deutsche Torhüter genießen, ist schon besser. Seit ich seit einem Jahr hier bin, hatte ich drei diverse Torwarttrainer und konnte so die Art und Weise der englischen Torwarttrainer gut studieren. Dabei war Alan Kelly (aktueller irischer Torwarttrainer der Nationalelf, die Red.) der beste, der aber nur für sechs Wochen hie war, er war sehr nahe am Standard, den ich auch aus Deutschland gewohnt war.

torwart.de: Auf was wird dabei viel Wert gelegt?

Stuckmann: Alles ist sehr auf Kraft ausgelegt, dabei gibt es viele statische Übungen. In Deutschland hatten wir am Anfang der Woche „Arbeitstage“, am Ende der Woche Flanken und Spielvorbereitung und hier ist alles eher „ruhiger“ angelegt, weil du mehr Spiele hast.

torwart.de: Kannst du auch eigene Ideen mit einbringen?

Stuckmann: Bei meinem aktuellen TWT ist das sehr schwierig. Er hat einen türkischen Hintergrund und ist mit 20 Jahren England Erfahrung ausgestattet. Dabei sieht er Toni Schumacher als Vorbild und macht sehr viel „old school“ Übungen. Wenn ich eine Idee habe, wird sie umgesetzt, aber dann war es das auch. Ansonsten hat er seinen eigenen Stil.

torwart.de: Wie schaut deine weitere Saisonplanung aus?

Stuckmann: Mein Vertrag läuft im Sommer aus und wenn keine Option aus Deutschland kommt, ist mein Ziel hier in der zweiten Liga zu spielen. In Freundschaftsspielen habe ich gesehen, dass mithalten kann.

torwart.de: Und die Ziele mit der Mannschaft?

Stuckmann: Wir sind 14. Und haben noch 20 Spiele bzw. sieben Punkte bis zu den Playoff-Plätzen, wobei wir momentan einen kleinen Negativlauf haben, von daher müssen wir erst mal auf das Jetzt schauen. In der Liga ist aber alles möglich durch die Playoffs.

torwart.de: Was sagst du zur aktuellen Situation von Aachen?

Stuckmann: Ich hatte ja drei schöne Jahre in Aachen, das letzte war dann durch die Verletzung sowie Nichtberücksichtigung nicht ganz so glücklich. Daher finde ich das alles sehr traurig, das war nicht vorherzusehen.

torwart.de: Gibt es schon Pläne von dir nach deiner Karriere?

Stuckmann: Ich könnte mir durchaus vorstellen, Torwarttrainer zu werden. Ich konnte letztes Jahr bei Michael Jürgen von der U23 von Werder Bremen reinschnuppern, er macht wirklich einen guten Job und das könnte ich mir durchaus auch so vorstellen. wenn keine Option aus Deutschland kommt, ist mein Ziel hier in der zweiten Liga zu spielen. In Freundschaftsspielen habe ich gesehen, dass mithalten kann.

torwart.de: Danke für das Gespräch.

Stuckmann: Gerne doch.


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