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C. Wetklo: "Dankbar für jedes Bundesligaspiel"

Christian Wetklo ist mittlerweile nicht mehr aus dem Tor der Mainzer wegzudenken. Trotz vielen Jahren in der Bundesliga ist er aber immer noch dankbar über jedes Spiel im Tor. Den Hintergrund dazu erzählt er in einem offenen und sympathischen Gespräch mit torwart.de.

torwart.de: Die Bundesliga ist nun einige Spieltage vorüber. Wo steht Mainz aktuell?

Christian Wetklo: Nach wie vor am Anfang einer Bundesligasaison, daher ist für uns noch alles möglich. Wir konzentrieren uns immer zuerst auf den Klassenerhalt, bevor wir an etwas anderes denken. Wir hatten einen schwierigen Beginn mit Auswärtsspielen in Freiburg, bei den Bayern und auch gegen Schalke, doch jetzt stehen wir mit 14 Punkten aus 9 Spielen relativ solide da. Wenn wir diese Leistungen beibehalten, dann glaube ich, dass am Ende vielleicht sogar ein einstelliger Tabellenplatz möglich sein könnte.

torwart.de: Mannschaften wie der HSV, Hoffenheim und Stuttgart haben Probleme, während „kleinere Teams“ vorne dabei sind.

Wetklo: Ja, das zeigt ja, wie unberechenbar die Bundesliga ist. Düsseldorf ist als Aufsteiger stark in die Saison gestartet, auch Frankfurt überrascht positiv als aktueller Bayern-Jäger Nummer 1. Am Ende sieht man dabei, dass große Transfers nicht immer Erfolg versprechen. Andererseits haben wir auch erst den achten Spieltag, da kann einfach noch sehr viel passieren – daher würde ich die Bedeutung des aktuellen Stands auf keinen Fall zu hoch hängen.

torwart.de: Ihr hattet früh das Spiel gegen die Bayern. Was konntest du daraus ziehen?

Wetklo: Es war für uns etwas unglücklich, dass wir vorher gegen Fürth verloren hatten und dann nicht mit vollem Selbstvertrauen nach München gekommen sind. Vor allem in der ersten Halbzeit hatten wir Probleme, gegen die Bayern in die Partie zu kommen, aber in der zweiten haben wir durchaus unsere Szenen gehabt.

torwart.de: Wie zufrieden bist du mit deinen Auftritten bisher im Tor?

Wetklo: Ich habe mich noch nie großartig selbst bewertet. Aber ich denke, dass es bei mir und der Mannschaft sehr gut im Zusammenspiel passt. Wir haben zwar sicher noch etwas Luft nach oben in der einen oder anderen Szene, aber der Weg stimmt.

torwart.de: Was bei der Betrachtung deiner Leistungen auffällt ist, dass du vor allem eine sehr gute Konstanz innerhalb deines Torwartspielst zeigst.

Wetklo: Ich versuche immer ein relativ einfaches und solides Spiel zu absolvieren. Während manche Torhüter versuchen in einigen Aktionen besonders spektakulär zu fliegen, beschränke ich mich darauf, den Ball sauber zu fangen. Dass bei mir daraus eine Konstanz in meinen Leistungen resultiert, sollte aber auch mittlerweile normal sein. Vor allem durch die Erfahrung lernst du das Spiel zu lesen und Situationen besser einzuschätzen.

torwart.de: Aktuell erleben wir den Trend in der Bundesliga, dass weitgehend nur noch jüngere Torhüter spielen. Wie hast du diese Entwicklung wahrgenommen?

Wetklo: Das stimmt. Neben mir gibt es ja nur noch Roman Weidenfeller und Raphael Schäfer, die über 30 Jahre alt sind. Das hat sich durchaus geändert, vor allem seit Manuel Neuers Aufstieg. In den Neunzigerjahren, als ich jünger war, sah das noch anders aus. Dort hätte sich ein Trainer wohl kaum getraut einen 18- oder 19-jährigen Keeper ins Tor zu stellen. Aber heute wird die Frage der Qualität völlig unabhängig vom Alter entschieden.

torwart.de: In deiner Karriere hattest du bisher nur eine Zeit, die von Verletzungen geprägt war. Seitdem warst du relativ verletzungsfrei. Nimmt man das auch mit Dankbarkeit zur Kenntnis?

Wetklo: Es stimmt, ich hatte in den Jahren 2006/07 relatives Pech mit zwei langwierigen Verletzungen an der Schulter. Die kamen relativ kurz hintereinander. Aber wenn ich heute zurückschaue, dann kann ich damit eigentlich noch zufrieden sein. Von ganz schwerwiegenden Verletzungen bin ich zum Glück bislang verschont geblieben. Das weiß ich durchaus mit Dank zu würdigen. Genauso wie ich jeden Tag dankbar bin, Fußballprofi zu sein. Ich weiß immer noch, wo ich herkomme: Aus kleinen Verhältnissen in Gelsenkirchen! Dort hatten nicht alle so eine Möglichkeit wie ich im Leben einen solchen Schritt zu schaffen. Daran erinnere ich mich oft.

torwart.de: Seit einigen Jahren hast du mit Heinz Müller einen recht ebenwürdigen Konkurrenten im Training und es war oft ein Duell auf Augenhöhe. Hast du von dieser Situation profitiert?

Wetklo: Es hat uns beiden natürlich gut getan, dass wir uns immer messen konnten. Aber ich bin damit immer ganz gelassen umgegangen. Jeder hat einen Konkurrent im Verein. Auch ein Manuel Neuer ist nicht unangreifbar. Wenn er sechs Mal daneben langt, wird Jupp Heynckes vielleicht auch reagieren. Extra motiviert hat mich der Konkurrenzkampf aber nicht, denn ich habe immer versucht meine Leistungen zu bringen, unabhängig davon.

torwart.de: Euer Verhältnis zueinander erschien auch immer relativ gut.

Wetklo: Stimmt, aber das hat nicht nur etwas mit dem guten Verhältnis zwischen mir und ihm allein zu tun. Ich denke, dass der Schlüssel in der Mannschaft liegt. Wir verstehen uns alle ziemlich gut und das überträgt sich dann auf alle Mannschaftsbereiche. Natürlich will am Ende jeder spielen, aber das ist normal.

torwart.de: Du hast viele Jahre in der Bundesliga gespielt. Welche Ziele kann man sich dabei setzen, wenn man weiß, dass es ggf. nach ganz oben nicht mehr reichen wird?

Wetklo: Man muss sich immer Ziele setzen. Das ist für die Motivation wichtig. Aber diese sollten immer realistisch sein. Dass ich zum Beispiel nicht mehr Welt- oder Europameister werde, ist mir bewusst. Auch Champions-League-Sieger wird schwierig (lacht). Aber es gibt durchaus Erfolge, die man noch erreichen kann. Zum Beispiel mit Mainz 05 im DFB-Pokal weit zu kommen.

torwart.de: Du bist nun 32. Denkt man da auch schon an eine mögliche Karriere nach der Karriere?

Wetklo: Natürlich mache ich mir auch schon Gedanken, was ich nach meiner aktiven Zeit machen werde. Aber im Grunde bin ich ja schon mitten drin, diese vorzubereiten. Ich trainiere ja beim TSV Schott Mainz die E- plus D-Jugend und das macht mir eigentlich relativ viel Freude. Daher kann ich mir durchaus vorstellen, das nach meiner Karriere auch zu machen. Zuerst möchte ich aber den A- bzw. B-Trainerschein absolvieren. Ob ich am Ende Torwarttrainer oder „normaler“ Trainer werde, ist noch nicht entschieden. Dafür habe ich ja auch noch etwas Zeit.

torwart.de: Danke für das Gespräch.

Wetklo: Gerne doch.


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