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Nationalelf-Frauen: Almuth Schult, die kommende Nummer eins?

Almuth Schult gilt als die neue Hoffnungsträgerin im deutschen DFB-Team. Mit guten Leistungen konnte sich die Nachwuchstorfrau ins Rampenlicht spielen und gilt in Expertenkreisen als mögliche Nachfolgerin für Nadine Angerer. Im torwar.de-Gespräch gibt sich Schult dennoch bescheiden und bestens informiert.

torwart.de: Du bist im relativ jungen Alter nach Magdeburg gekommen. Wie bist du damit klar gekommen?

Almuth Schult: Der Umzug nach Magdeburg war kein Problem, hatte ja zuvor schon ein Jahr alleine in Hamburg gewohnt, da ich beim HSV eine Saison spielte. Meine Eltern haben auch auf eine sehr selbstständige Erziehung gesetzt, weswegen ich mich schnell darin zu Recht fand einen Haushalt zu führen.

torwart.de: Ein wichtiger Schritt war der Wechsel zum Traditionsverein Bad Neuenahr für dich. Wie kannst du dort die Arbeit beschreiben, vor allem mit den anderen Torhüterinnen?

Schult: Die Arbeit ist ganz normal, wir trainieren eigentlich jeden Tag, teilweise auch zweimal täglich. Wir haben bei den Torhüterinnen einen sehr jungen Altersdurchschnitt und wenig Erstligaerfahrung, wir können alle noch viel Lernen. Die Stimmung ist gut untereinander und man versucht sich zu helfen, es ist kein verbissener Konkurrenzkampf zu erkennen.

torwart.de: Wie ist dein Fazit bisher in Liga 1?

Schult: Ich versuche meine Erfahrungen zu machen, gute wie auch schlechte. Ich bin auch noch jung und mache Fehler, aber im Großen und Ganzen denke ich, dass ich eine vernünftige Saison spiele. Jedes Spiel bringt mich in meiner Entwicklung weiter.

torwart.de: Und wie der unterschied zwischen 1. und 2. Liga aus deiner Sicht? Deutlicher als bei den Männern?

Schult: Die erste Liga ist natürlich vom Niveau her höher angesiedelt als die Zweite, der Unterschied ist auch auf jeden Fall größer verglichen mit den Männern. Die Leistungsdichte ist noch lange nicht auf dem gleichen Status wie bei den Herren.

torwart.de: Du bist mit 180cm relativ groß für eine weibliche Torfrau. Ist das ein wichtiger Vorteil?

Schult: Es stimmt, dass ich relativ groß bin, aber viele junge Torhüterinnen die nachkommen haben meine Größe. Natürlich ist es ein Vorteil, manchmal können ein paar Zentimeter entscheiden, ob man den Ball hält.

torwart.de: Wie hast du die Euphorie in Deutschland bei der U20 WM im eigenen Land erlebt, die ja mit dem Titelgewinn abgeschlossen wurde?

Schult: Die Euphorie war in den Stadien sehr groß und vor dem Finale auch außerhalb spürbar, aber es war zu meist auf die Spielorte begrenzt. In anderen Regionen wussten nur wenige, dass diese WM in Deutschland stattfindet. Aber das ist auch nicht ungewöhnlich, es war nun mal ein Nachwuchsturnier. Ich habe auf jeden Fall die Stimmung während der Spiele und des Turniers genossen und werde sie immer in Erinnerung behalten, vor allem den Titel!

torwart.de: Du bist bisher mit der Nationalmannschaft viel um die Welt gekommen. Konntest du diese Reisen auch etwas genießen oder war der Blick nur auf die Spiele gerichtet?

Schult: Es kommt immer darauf an, wie lange man unterwegs ist und ob Zeit bleibt. Wenn es nur wenige Tage sind, konzentriert man sich auf das Training und Spiel. Sind es mehrere Wochen bspw. bei einem Turnier, fährt man auch mal raus und sieht etwas, um auch mal raus zu kommen und besser entspannen zu können. Aber ich kann mich nicht beklagen, selbst auf den Weg zu den Spielen und zum Training, kann man Eindrücke sammeln!

torwart.de: Wie hast du dich bei deinem Nationalmannschaftsdebüt gefühlt, da es ja bei einem Pflichtspiel war und das bisher noch keiner Nationalkeeperin wiederfahren ist?

Schult: Das Spiel war ohnehin etwas Besonderes für mich, nun mal mein erstes Länderspiel. Aber als das Spiel begonnen hatte, konzentrierte ich mich nur auf dieses. Im Nachhinein, ist es schön dies zu wissen und macht einen stolz.

torwart.de: Sind diese Einsätze auch ein Fingerzeig in Richtung dauerhafte Nummer eins in der Nationalmannschaft?

Schult: Ich freue mich über jeden Einsatz, über jedes Spiel, das ich spielen darf. Es ist eine Ehre sein Land vertreten zu dürfen, aber nun in Richtung Nummer eins zu denken schwebt mit momentan nicht vor und steht mir auch nicht zu. Ich muss erstmal konstant Leistung bringen, im Verein und in der Nationalmannschaft, und verletztungsfrei bleiben. Das ist das Wichtigste.

torwart.de: Bei den Männern gab es einen Generationenwechsel von Kahn/Lehmann hin zu den jüngeren. Auch bei den Frauen war dies ähnlich mit Rottenberg/Angerer. Was bedeutet das für deine Generation?

Schult: Es gab allgemein einen Wechsel in der Ansicht auf die Torhüter und auf ihre Spielweise. Der Torwart ist wichtiger geworden, er ist nicht mehr in erster Linie Torverhinderer, sondern ebenso ein Spieler, der das Spiel von hinten aufbaut und immer anspielbar sein muss. Die Fußtechnik und Beidfüßigkeit ist wichtiger geworden. Man versucht Angriffe frühzeitig zu unterbinden durch Ablaufen eines Balles, anstatt erst im 1:1 gegen den Stürmer die geringere Chance zu haben das Tor zu verhindern. Den nachkommenden Generationen wird diese Spielweise frühzeitig beigebracht und vielleicht wird sich wieder etwas neues entwickeln, eine neue Taktik ein Spiel zu gewinnen.

torwart.de: Hat die deutsche Nationalmannschaft die enttäuschende Heim-WM mittlerweile verarbeitet?

Schult: Ja das haben wir, unser Fokus liegt auf der EM 2013 in Schweden.

torwart.de: Gibt es bei den Frauen auch eine Art "neuer Torwart/neue Torfrau" wie bei den Männern? Also hin zum mitspielenden Torwart?

Schult: Natürlich gehen wir diesen Weg, wie man schon an Nadine Angerer erkennen kann.

torwart.de: Hat sich hierbei auch im Nachwuchsbereich eine Professionalisierung entwickelt?

Schult: Die Nachwuchsarbeit mit den Torhüterinnen ist professioneller geworden, als ich in der U17 war, hatten wir erstmals einen TW-Trainer mit bei einer Maßnahme. Mittlerweile ist es Standard beim DFB bei allen Maßnahmen im Juniorinnen-Bereich einen TW-Trainer dabei zu haben. Mit Silke Rottenberg und Michael Fuchs sind zwei Trainer beim DFB hauptangestellt.

torwart.de: Wo siehst du noch Entwicklungsbedarf im Frauenfußball?

Schult: Vor allem in der Breite der Sportart, es spielen noch nicht annähernd so viele Mädchen wie Jungs Fußball, deswegen ist auch die Talentdichte nicht so hoch anzusetzen, was sich natürlich auf die Niveauunterschiede zwischen den Ligen auswirkt. Aber der DFB leistet gute Arbeit und es ist eine positive Entwicklung erkennbar.

torwart.de: Danke für das Gespräch.

Schult: Bitte sehr.


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