Loris Karius ist in diesen Tagen nicht zu beneiden. Der Keeper vom FC Liverpool erfährt was es heißt, in England von den Medien zerrissen zu werden. Selbst nach seiner Verbannung auf die Bank ist er immer noch das Thema Nummer eins.

Im Sommer hatte Karius noch so viel vor. Aus Gründen der eigenen Überzeugung für den FC Liverpool sagte der Keeper sogar Olympia in Rio ab. Er wollte hoch hinaus. Doch eine Verletzung warf den Keeper außer Gefecht. Karius kämpfte sich aber wieder heran und verdrängte den Belgier, Simon Mignolet, wieder aus dem Tor. Seine ersten Leistungen waren auch gut. Karius passte als mitspielender Torwart gut zum Offensivfußball von Trainer Jürgen Klopp. Doch zwei Fehler bzw. „unglückliche Aktionen“ machten ihn zum Gespött der englischen Medien und deren „Experten“. Allen voran: Gary Neville, selbst langjähriger Spieler. Am Ende wollte Klopp seinen Torwart „schützen“ und nahm ihn nach diversen Verteidigungsreden aus dem Tor. Der Keeper selbst schwieg in all der Zeit.

Sein Vertreter (oder die neue Nummer eins), Mignolet, machte die Sache aber außerordentlich gut und der Verein blieb ohne Gegentor. Der Verein gewann 3:0 (1:0) beim FC Middlesbrough Die Medien aber hatten immer noch Karius als Thema und feierten die „kluge Entscheidung“. Für Karius ist das wohl das wirkliche Willkommen in England. Er ist nicht der erste und auch nicht letzte Spieler, der sich an der englischen Presse aufreiben wird. Und wie geht es weiter? Darauf hat sein Coach eine Antwort. „Loris ist immer noch sehr jung. Er ist ein großes Talent, aber es gibt keinen Zeitplan für seine Rückkehr zwischen die Pfosten. So funktioniert Fußball nicht“, sagte Teammanager Jürgen Klopp. Der Coach weiter: „Loris war nicht erfreut, aber das ist eine normale Entscheidung im Fußball. Wenn man nicht in Bestform ist, muss man Platz machen, hart trainieren und schauen, was die Zukunft bringt.“