Während viele seiner Konkurrenten den Schritt in das Ausland machten, war Ron-Robert Zieler über viele Jahre treu ergeben zu Hannover 96. Diese Treue wussten sogar Bundestrainer Joachim Löw und Bundestorwarttrainer Andy Köpke zu schätzen. Doch kommt nun der Abschied?

Trotz Trainer-, Taktik-, und Trainingswechsel: Hannover 96 steckt immer noch tief im Tabellenkeller. Einzig einen Torwartwechsel gab es bisher nicht. Der Verein bereitet sich sogar schon aktiv vor, auf die zweite Liga zu planen. Dabei bleibt offen, ob Ron-Robert Zieler mit in die zweite Bundesliga gehen würde. Jahrelang war der Keeper, trotz diverser Gerüchte und Anfragen (Dortmund, England, Spanien usw.) dem Verein treu geblieben. Die einen bemängelten, dass er sich nie weiter entwickelt und in einem neuen Umfeld durchgebissen hatte. Die anderen schätzten genau das an dem bodenstämmigen Torwart. Zu seinen langjährigen Fans gehörten Bundestrainer Joachim Löw und Bundestorwarttrainer Andy Köpke. Sie wussten: Zieler ist ein Teamplayer, jemand, der nicht unbedingt ganz nach oben muss, aber trotzdem solide Leistungen abliefert. Ein perfekter Kandidat für die Nummer zwei oder drei im Tor der Nationalelf.

Doch mit dem Aufstieg der jungen Wilden, Leno, Trapp, ter Stegen und auch Fährmann, die nicht nur klasse Leistungen brachten, aber vor allem auch international sich zeigen konnten. Das fehlte Zieler über Jahre. Daher rückte Köpke, wenn auch nur langsam, von seinem Schlussmann ab und betonte in Interviews die „Wichtigkeit internationaler Spiele“ für seine Spieler.

Ob Zieler daher trotzdem einen nächsten Schritt gegangen wäre, ist fraglich. Zieler schätz das „Heimische“ in Hannover. Doch mit einem möglichen Abstieg vor Augen, muss auch er sich fragen, ob es Sinn macht, diesen Wert, über die Erfahrung auf höhstem Niveau zu spielen, zu legen. Allen voran schätzen Zieler die Engländer. Zielers Spiel erinnert stark an das des legendären Edwin van der Sar von Manchester United. Geäußert hat er sich dazu noch nicht. „Die Konzentration“ gelte dem Abstiegskampf. Aber in wenigen Wochen muss sich auch der Torwart der Realität und der Gretchenfrage stellen: Wie hast‘ du es mit der 2.Bundesliga?