Wer auf Neuerungen beim DFB im Tor gehofft hatte, dürfte nur teilweise zufrieden gestellt sein: Für die beiden EM-Qualifikationsspiele am kommenden Freitag in Frankfurt gegen Polen und drei Tage später in Glasgow gegen Schottland vertraut Bundestrainer Joachim Löw erwartungsgemäß Manuel Neuer. Dazu kommen Ron-Robert Zieler und Marc-André ter Stegen.

Die Nichtberücksichtigung von Dortmunds „Oldie“ Roman Weidenfeller und die Nominierung des von Marc-André ter Stegen vom FC Barcelona war keine ganz große Überraschung. Mit Weidenfeller wurde von Löw ein geeigneter Abschied bei den letzten Länderspielen vor der U21 EM verpasst. Damals hätte man den Dortmunder sicherlich einen gebührenden Abschied bereiten können. Aber Löw zögerte und mit ihm Weidenfeller selbst, der wohl als einziger sich noch Hoffnungen auf erneute Nominierungen machte. Beim BVB ist er auch nun die Nummer zwei hinter Roman Bürki und so schnell wird er wohl nicht dort dauerhaft spielen. Für Weidenfeller wird es wohl noch einmal eine Einladung in einem Testländerspiel geben, wo der Weltmeister von 2014 dann wohl verabschiedet werden wird.

Konstanz mit Zieler auf der Bank

Der Keeper vom Fußball-Bundesligisten Hannover 96, Ron Zieler, dagegen kann sich freuen. Löw vertraut dem ruhigen und zurückhaltenden Torwart seit Jahren. Vom Leistungsprinzip hätten sicherlich sowohl Marc-André ter Stegen als auch Bernd Leno von Bayer Leverkusen die Nase vorne gehabt. Aber Löw erscheint es wohl noch zu früh, auf zwei Youngster zu setzen, die in der Vergangenheit auch noch Spannungen miteinander hatten. Bei der U21 EM in Tschechien ging das Experiment zwar gut. Doch Löw schätzt ruhige Teamspieler sehr. Leno dagegen hatte in der Vergangenheit des Öfteren seine Ambitionen deutlich gemacht.

Da war dann nur noch die Frage: ter Stegen oder Leno? Und Löw folgte der Hierarchie der U21 EM und entschied sich für ter Stegen. Eine dauerhafte Entscheidung soll das aber noch nicht gewesen sein. „Hinter Manuel Neuer gibt es im Augenblick keine Notwendigkeit für weitere Festlegungen“, so Löw. Bernd Leno wird dabei aufmerksam zugehört haben.