Bernd Leno (Bayer Leverkusen) und Marc-André ter Stegen dürften sich aktuell ein Fernduell in der Champions-League liefern. Nur da können die beiden sich indirekt messen. Am Mittwoch ging Leno als Sieger hervor.

Man konnte es bei beiden - Bernd Leno (Bayer Leverkusen) und Marc-André ter Stegen - hautnah bemerken: Sie wollen nicht nur hinten drin stehen, sondern aktiv mitspielen. Bei dem Einen ging das gestern gut (Leno). Der Andere (ter Stegen) musste eine bittere Lehrstunde erteilt bekommen. Leno zeigte gegen die Weißrussen aus Borisov, wie ein moderner Keeper spielen muss. Immer wieder bot er sich als letzter Mann an, stand weit, aber kontrolliert vor dem Strafraum und spielte kluge Pässe auf kopfballstarke Vorderleute. Beim einzigen Gegentor war er im kurzzeitigen Chaos machtlos. Das 4:1 stärkte auch Leno.

Anders sah es dagegen bei Marc-André ter Stegen aus. Durch eine Verletzung seines Konkurrenten konnte er sich endlich auch in der Primera Divison zeigen. Daher war er durchaus eingespielt für das erste Champions-League Spiel gegen die Römer. Doch bei einem Fernschuss aus 55 Metern stand der Keeper offensiv zu weit vorne und wurde unglücklich überlupft. Zwar war sein genereller Stand bei eigenem Ball nicht unbedingt schlecht, aber beim Umschalten nach dem Ballverlust hätte der Deutsche noch ein paar Schritte schneller zurück müssen. Dieser Fehler passierte ter Stegen bereits bei der 0:4-Niederlage im spanischen Supercup gegen Athletic Bilbao Mitte August. Dabei bekam er aus 47 Metern einen Treffen. Die "AS" nennt ter Stegen daher wegen der Fehler-Wiederholung "pubertär" und"Mundo Deportivo" zweifelt an der Lernfähigkeit des Torwarts: "Er ist ein guter Torwart, der aber sein Stellungsspiel und sein Herauslaufen verfeinern muss."

Alles in allem eine unglückliche Vorstellung an diesem Tag und der erste Punktsieg geht damit an Bernd Leno aus Leverkusen.