Deutliches Votum bei torwart.de: 83,33% der User haben die Abschaffung des Schutzes eines Torhüters im Fünf-Meter-Raum nicht mitbekommen. Doch etwas Spielraum für den Torwart bleibt zumindest noch, wie torwart.de heraus gefunden hat.

Großes Erstaunen in der Community von torwart.de. Die große Mehrheit wusste nicht, dass es Neuigkeiten für Torhüter in Sachen Regelkunde gab/gibt. Der bayerische Schiedsrichterobmann und TORWART-Experte Manfred Kranzfelder bestätigt zunächst die Regeländerung: „In der Tat ist es so, den sog. "Schutz" des Torhüters im Fünfmeterraum gibt es seit der Saison 2012/13 nicht mehr. Im Regelwerk der FIFA, und somit auch des DFB, steht in 2011/12 noch folgender Satz: "Der Torwart darf im Torraum nicht gerempelt werden, außer er hält den Ball oder hindert einen Gegner". Dieser Satz wurde in 2012/13 ersatzlos gestrichen.“ Dass dies kaum jemand mitbekommen hat, wundert den Experten nicht: „Es wurde nicht groß publik gemacht.“ Dennoch ist es nicht so, dass die Torhüter nun schutzlos seien. Kranzfelder erklärt: „Unsere SR wurden aber so geschult, den Torhüter in gewissem Maße doch zu "schützen".“ Sprich: Die Regel ist zwar weg, aber es soll durchaus darauf geachtet werden, dass der Torhüter nicht einem übergroßen Risiko ausgesetzt ist bei seinen generellen Aktionen, unabhängig vom Ort des Geschehens. Das unterstreicht Kranzfelder: „Die Aussage, dass der Torhüter im Torraum also einen Schutz genießt, ist somit falsch!“

Auslegungsspielraum für Schiedsrichter

Dennoch zweifeln nur wenige an der Sonderstellung des Torhüters. Kranzfelder: „Dies führt in der Praxis dazu, dass dies von allen toleriert wird.“ Strittig wird es überhaupt dann nur, wenn es Szenen wie in Bremen gibt die noch im Rahmen des Erlaubten sind. Die Grenze, so wie es scheint, ist am Ende Interpretationssache des Schiedsrichters.

torwart.de-User „Posh“ aus dem Forum konnte angesichts dieser Nachricht aber trotzdem nur den Kopf schütteln: „Verstehe das auch nicht so recht. Ich finde man nimmt dem Torhüter damit auch ein wenig Sicherheit bzw. Schutz. Ich meine wenn jetzt bei hohen Bällen regelmäßig Spieler in einen rein springen wenn man gerade auf den Ball konzentriert ist und zwischen einem halben und einem ganzen Meter in der Luft rumfliegt, mit einem Bein angezogen. Wenn einem dann das Gleichgewicht genommen wird oder man gänzlich ganz weg gecheckt wird, sehe ich da großes Verletzungspotenzial, bzw. man sieht ja immer wieder wie so etwas ausgehen kann.“ User „frischeluft“ kommentiere die Diskussion wie folgt: „Wusste ich noch nicht, aber ich bezweifle das die Schiris in der Kreisliga es ebenfalls kennen.“ Auch „Schnapper84“ stimmte dem zu: „Muss ehrlich gestehen, dass ich das nicht mitbekommen habe. Also bei uns in der Kreisliga A wird da eigentlich generell gepfiffen, wenn der Keeper im 5er angegangen wird. Denke da müsste der DFB nochmal offiziell was machen.“ User „Icewolf“ stellte daher etwas ironisch die folgende Frage: „Wofür ist der Torraum denn dann da? Nur um zu wissen, wo man den Ball zu Abstoß hinlegen muss?!“ Doch auch darauf hat der Experte Kranzfelder eine Antwort: „Der Torraum dient zum einen dazu, dass aus diesem der Torabstoß zu erfolgen hat und zum anderen, dass innerhalb des Torraumes kein SR-Ball bzw. indirekter Freistoß für die angreifende Mannschaft ausgeführt werden darf.“

Am Ende konnte der Experte.de nur eine Frage (noch) nicht klären. User „HannSchuah“ ist nämlich dabei nicht ganz sicher, ob diese Regel auch in Österreich angepasst wurde: „Wurde das nur im DFB beschlossen? Bei uns gilt diese Regel meines Wissens nach schon noch im alten "Stil".“